Hintergrund des Zwists, der vor allem zwischen dem Schneckenhaus-Förderverein und dem Rhein-Kreis Neuss schwelt, sind Ordnungsverfügungen des Kreises. Kreisveterinärin Dr. Annette Kern hatte im Schneckenhaus "aus tierschutzrechtlicher Sicht gravierende Mängel" festgestellt, die Einrichtung habe sich übernommen. Der Kreis hatte daher die Aufnahme von Wildschweinen und Rotwild verboten, für Füchse, Hasen, Kaninchen und Igel müssen geeignete Unterkünfte nachgewiesen werden. Die Stadt musste ein Konzept zur künftigen Haltung und Auswilderung von Tieren erstellen.
Schon vieles ist seit dem vergangenen Jahr im Schneckenhaus verändert worden. "Doch offensichtlich reicht das alles noch nicht aus", meint ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Umweltstation, der nicht genannt werden möchte. Denn bei dem Ortstermin mit den Mitarbeitern des Ministeriums seien weitere Kritikpunkte laut geworden: "Vieles, das sich im Schneckenhaus in den vergangenen Jahren bewährt hat, wurde komplett schlecht geredet."
Mittlerweile würden kaum noch Tiere im Schneckenhaus aufgenommen, die Station werde für Besucher uninteressant. Dies mache sich auch in der Spendenkasse bemerkbar, beklagt der ehrenamtliche Mitarbeiter. Die Stadt wollte den Besuch der Ministeriums-Vertreter gestern nicht kommentieren.
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