"Wir werden das prüfen", kündigt Bürgermeister Herbert Napp an. Verschenkt oder wegen der Insolvenz unter Preis verkauft werde das Grundstück jedoch auf keinen Fall: "Ich bin gesetzlich dazu verpflichtet, das Grundstück zu seinem wahren Wert zu verkaufen", sagt Napp. Wie hoch dieser "wahre Wert" ist, darüber soll sich nun der Gutachterausschuss der Stadt ein Bild machen. Das kann allerdings rund drei Monate dauern – ein schnelles Ende der ISR-Rettungsaktion ist daher nicht absehbar.
Investor Peter Soliman will sich am Mittwoch mit den Eltern treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Bis dahin wolle er sich zu seinen Vorhaben nicht äußern, sagte sein Sprecher auf NGZ-Anfrage. Klar ist aber immerhin, dass der Schulträger Sabis an der Internationalen Schule in Neuss festhält. "Da haben wir eine feste Zusage, und dies ist ein guter erster Schritt", sagt ISR-Geschäftsführer Thomas Uhling. Zudem hätten sich auch die Eltern zusammengefunden, um eine Genossenschaft zugunsten der Schule zu gründen.
Größte Sorge der Schule sind Abwanderungen von Kindern und Eltern – denn die Schule finanziert sich über das Schulgeld, das zwischen 12 000 und 14 000 Euro pro Jahr liegt. Zu geringe Schülerzahlen waren von Beginn an der Hauptgrund der finanziellen Probleme der ISR gewesen. Die Schule hatte Anfang Dezember Insolvenz angemeldet, weil die auf Wachstum ausgerichtete Schülerzahl-Entwicklung nicht den Erwartungen entsprochen hatte.
Die Stadt ist Eigentümerin des Grundstücks, auf dem die Schule steht – und hat über den Gesellschaftervertrag bei Verzug der Mietzahlungen darüber hinaus ein Vorkaufsrecht auf das Gebäude, das ihr im juristischen Sinne sogar gehöre, betont Napp: "Wer Eigentümer des Grundstück ist, ist auch Eigentümer des Gebäudes", sagt der Volljurist, der aber betont, die Rettung der Schule stehe an erster Stelle: "Wir tun alles, was möglich ist, um den Fortgang des Schulbetriebs zu fördern".
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