"Eine andere Lösung gibt es nicht", sagt der Technische Beigeordnete Manfred Meuter. "Andere Bäume verursachen dieselben Schwierigkeiten." Das Problem liegt nämlich im Untergrund. Die Eichenwurzeln beschädigen die Gasleitungen. Anwohner Harald Keldenich ist das im vergangenen Jahr aufgefallen. Im Herbst wurde die erste Eiche gefällt – aus damaliger Sicht des Kaarsters die Konsequenz aus einem Planungsfehler der Stadt. Manfred Meuter sieht das anders. "Die heutige Flachsbleiche wurde Mitte der 1980er Jahre ausgebaut", sagt er. Der Ausbau sah die Anlage eines Gehweges und eines Parkstreifens vor. "Damals war es politischer Wille, zusätzliches Grün ins Stadtbild einzubringen", so Meuter. Deshalb wurden in den Parkstreifen nachträglich insgesamt 13 Eichen gepflanzt. "Der dabei entstehende Konflikt mit der vorhandenen Gasleitung war den Beteiligten bewusst. Deshalb haben die heutige Gelsenwasser Energienetz GmbH und die Stadt Kaarst die Vereinbarung getroffen, dass die Stadt handeln muss, sobald die Baumwurzeln die Gasleitung beschädigen."
Dieser Punkt ist jetzt erreicht. Neun der noch vorhandenen zwölf Eichen, von denen fünf unter die Baumschutzsatzung fallen, müssen weg. Nach den heutigen Vorschriften dürfen Bäume nur noch in einem Abstand von mindestens 2,50 Metern zu einer Gasleitung gepflanzt werden. Um das Straßenbild zu erhalten, hatte die Verwaltung im vergangenen Jahr eine alternative Straßengestaltung vorgeschlagen, die rund 152 000 Euro gekostet hätte.
Mit der jetzt angedachten Planung bleibt die Verkehrsführung unverändert. Die gefällten Eichen werden an selber Stelle durch blühende "Cornus kousa" ersetzt, der heutige Parkraum bleibt. "Komplett kostenneutral ist zwar auch diese Lösung nicht", sagt Manfred Meuter. Mit rund 41 000 Euro für das Fällen und Pflanzen kommt die Stadt aber deutlich günstiger weg.
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