Mit
geharnischten Worten hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke vor einem
Jahr die Stadt kritisiert, hatte mangelnden Sparwillen attestiert. Beim
Neujahrsempfang jetzt waren andere Töne zu hören: Die Stadt sei auf
einem guten Weg. "Jetzt sieht sie Licht am Ende des Tunnels", verwies
der Landrat aufs genehmigungsfähige Haushaltssicherungskonzept, das die
Stadt mit Unterstützung von Kreis und Bezirksregierung vorgelegt hat.
Doch der Landrat lässt keinen Zweifel daran, dass es
bis zum ausgeglichenen Etat 2024 ein hartes Stück Arbeit ist – dass
viele weitere Beschlüsse nötig sind. "Mit dem Haushaltssicherungskonzept
sind auch all die darin vorgesehenen Konsolidierungsmaßnahmen
grundsätzlich beschlossen, sie müssen realisiert werden", so Petrauschke
gegenüber der NGZ. "Vor der Umsetzung hat der eine oder andere im Rat
offensichtlich noch Angst, aber das ist kein unverbindliches Konzept
nach dem Prinzip: ,So könnte es laufen'", so Petrauschke.
Die Sparliste im Sanierungsplan ist seitenlang,
reicht von Steuererhöhungen bis zum Verkauf städtischer Gebäude. Der Rat
soll das Konzept am 30. Januar beschließen, in der Sitzung dürfe es
"nicht zur Meuterei auf der Bounty kommen", sagte Petrauschke jetzt.
Zuvor hatte Bürgermeisterin Ursula Kwasny die Stadt mit einem Schiff
verglichen.
Petrauschke weist darauf hin, dass der Wille zum
eisernen Sparen auch nach dem 30. Januar nötig sei: "Der Rat muss in den
kommenden Jahren die konkreten Beschlüsse für die Sparmaßnahmen fassen.
Wird eine Maßnahme nicht realisiert, muss anderswo neues Sparpotenzial
gefunden werden."
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