Von rund 213 000 Haushalten im Kreis werden etwa 74 000 von nur einer Person bewohnt. Somit leben fast 17 Prozent der rund 445 000 Bürger im gesamten Kreis allein. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 wohnten weniger als 15 Prozent der Bürger ohne Partner.
Als Grund gelten die Auswirkungen des demografischen Wandels. Es ist deshalb zu erwarten, dass sich die Zahl in den kommenden Jahren noch erhöhen wird. Insbesondere die Baubranche wird sich zunehmend auf die geänderten Bedürfnisse einstellen müssen. "Bei Single-Haushalten sind viele ältere Menschen betroffen. Das ist ein großes Thema für uns, da tut sich auch eine ganze Menge in Grevenbroich", sagt Stadtsprecher Andreas Sterken. Was er meint, ist die Schaffung von seniorengerechten Wohnungen im gesamten Stadtgebiet. "Die Single-Haushalte nehmen zu, wir planen da sehr detailliert", sagt Hubert Zimmermann vom Vorstand des Bauvereins. Rund 370 Wohnungen mit einer Größe von bis zu 50 Quadratmetern hätte der Bauverein bereits geschaffen. "Wir haben in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt auf kleinere Wohnungen gesetzt", sagt Zimmermann. Darunter seien viele barrierefreie Wohnungen. Jedoch wolle man nicht nur für Senioren bauen: "In der Regel streben wir einen bunten Mix in den Wohngebieten an. Wir wollen damit auch den Dialog der Generationen beflügeln." In nächsten Jahren plane man jedoch keine Neubauten, vielmehr wolle der Bauerverein den alten Bestand sanieren und modernisieren.
Auch für den Einzelhandel sind die Single-Haushalte ein Phänomen. Immer mehr Kunden legen Wert auf kleinere Packungsgrößen. "Dieses Thema ist für die Lebensmittelhändler in der Tat wichtig", sagt Christian Böttcher vom Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH). Für Senioren sei es besonders notwendig, dass sich ihr Supermarkt bequem erreichen lässt. Berufstätige Singles bevorzugten zudem ein breites Angebot an Convenience-Food, also Fertiggerichte und Tiefkühlprodukte, da ihnen der Beruf oft wenig Zeit zum Kochen lasse.
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