Anfang der 1960er Jahre wurde für dieses Gebiet ein Bebauungsplan aufgelegt, der auf ein einheitliches Erscheinungsbild der Siedlung abzielte. Dieser geschlossene Eindruck hat sich bis heute erhalten und stellt nach Überzeugung der Stadtverwaltung ein Qualitätsmerkmal dar. Sie will dieses Erscheinungsbild erhalten, will aber auch die Möglichkeit eröffnen, im Bestand mehr Nettowohnfläche zu schaffen. Um beide Ziele miteinander in Deckung zu bringen, ist eine Gestaltungssatzung in Arbeit.
Karl-Josef Matheisen, seit 40 Jahren Makler in Neuss, urteilt, dass solche Gedanken in die richtige Richtung weisen. Denn oft stoßen Interessenten, die eine Altimmobilie erwerben, mit ihren Umbauplänen auf bürokratische Widerstände. Und wenn gar Bestimmungen des Bebauungsplanes dafür geändert werden müssten, könnten bis zu einem Baubeginn Monate, wenn nicht sogar Jahre vergehen.
Eine Gestaltungssatzung sei ein Korsett, sagt Matheisen, das neue Möglichkeiten aufzeigen und Genehmigungsverfahren beschleunigen kann. Seiner Überzeugung nach aber müssten für ein schnelles Handeln noch mehr Themen gebündelt und einer Art lokalem Lotsen bei der Verwaltung zugeordnet werden. "Parken, Schallschutz, Energieeffizienz– bei einem Umbau muss ja immer alles den neuesten Vorschriften entsprechen."
Einen anderen Weg mit dem gleichen Ziel wird heute Andreas Homburg ab 19 Uhr im Rahmen der Reihe "Neusser Stadtgespräche" im Kulturforum Alte Post aufzeigen. Er leitet das Amt Gebäudeentwicklung der Gemeinde Hiddenhausen, die ein Förderprogramm "Jung kauft Alt" aufgelegt hat und dafür vielfach ausgezeichnet wurde. Dieses Programm unterstützt Familien, die ein mindestens 25 Jahre altes Haus erwerben. 9000 Euro und ein Zuschuss für ein Altbaugutachten sind dort Instrumente, um den Wandel im Bestand zu gestalten.
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