"Die gemeinsamen Interessen können so besser vertreten werden", ergänzt FDP-Fraktionschef und Bürgermeister-Kandidat Karlheinz Meyer. Das genaue Konzept müsste ausgearbeitet werden. Ihm schwebt zum Beispiel eine gemeinsame TÜV-Abnahme oder ein zentraler Einkauf von Wurfmaterial vor: "Auch die Übernahme der Straßenreinigung nach den Umzügen könnte viel besser gemeinsam gelöst werden, das entlastet die Vereine", sagt Meyer, zweiter Vorsitzender der KG Rot-Weiß Stürzelberg.
In diesem Punkt stimmt ihm Kai Weber zu, der Kassierer der KG "Ahl Dormagener Junge", die den mit mehr als 1000 Teilnehmern größten Karnevalszug im Dormagener Stadtgebiet organisiert. Da 2015 die Stadt die Reinigung der Straßen nach den närrischen Umzügen an die Vereine abgibt, mache es Sinn, so Weber, "dass eine einheitliche Regelung gefunden wird, nach der nur einer die Verhandlungen mit der Stadt führt, anstatt alle Vereine einzeln".
Da geht es auch darum, ob die Stadt weiterhin die Reinigung beauftragt und die Kosten dann umgelegt werden. Eine gemeinsame Runde der Vorstände sei für die KG "Ahl Dormagener Junge" sehr wünschenswert, hatte sie es doch bereits mehrfach angeregt. "Eine engere Kooperation halte ich für sehr gut", sagt auch Präsident Jens Wagner, der vor einer Gründung eines Karnevals-Dachverbandes allerdings über die Ausgestaltung diskutieren möchte.
Kleinere Vereine wie die IG Delrather Karneval begrüßen eine Interessensvertretung aller Karnevalsvereine, wie ihr Vorsitzender Siegfried Leuchter erklärt: "Die Idee finden wir sehr gut und möchten uns auch daran beteiligen, schließlich kommen wegen der Kehr-Übernahme jede Menge Kosten auf uns zu."
Seinen Ärger über die "schlecht gelaufene TÜV-Abnahme-Vereinbarung mit der Stadt" kann Dieter Schons, Vorsitzender der KG Rot-Weiß Ückerath, nicht verhehlen: "Da müssen wir unbedingt die Kommunikation und auch den Nutzen für die Vereine verbessern", meint Schons. Seine KG sei "immer zu Gesprächen bereit", allerdings sieht Schons nicht unbedingt die Notwendigkeit zu einem Dachverband: "Regelmäßige Treffen reichen da sicher aus, um über Gesetzes-Neuerungen und gemeinsame Aktionen der Vereine zu sprechen", sagt er. Käme es zu einer Interessensvertretung, würde sich seine KG jedoch nicht verschließen.
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