Insgesamt ist die Zahl der Straftaten in Korschenbroich rückläufig: 2012 wies die Statistik noch 1626 Fälle aus, 2013 waren es nur 1493. Auch im Landes- und Kreisvergleich steht die Stadt Korschenbroich ausgesprochen gut da: In ganz Nordrhein-Westfalen kommen 8320 Straftaten auf 100 000 Einwohner, im Rhein-Kreis Neuss insgesamt sind es 7112, in Korschenbroich nur 4498.
Besonders erfolgreich war die Polizei bei den Betrugsdelikten. 82,8 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden. "Dahinter stecken viele Fälle von Internetkriminalität", sagt Jürgen Morgenweg. Ein typischer Fall: Auf Ebay wird ein Handy angeboten, das Geld kassiert, die Ware nicht versandt. Diese Betrügereien lassen sich relativ schnell aufklären. Der Polizeichef rät daher dazu, auch kleinere Fälle anzuzeigen. "Ich würde selbst bei 20 Euro Anzeige erstatten", sagt er. Die rückläufige Entwicklung zieht sich zwar quer durch alle Bereiche, wird aber bei den Autoaufbrüchen besonders deutlich. 2012 gab es 213 Diebstähle aus Pkw, 2013 nur noch 116.
In erster Linie werden Navigationsgeräte gestohlen. Der Rückgang der Diebstähle sei leider nicht auf eine bessere Sicherung der Geräte zurückzuführen, wie Kriminalhauptkommissar Morgenweg bedauernd feststellt. "In den Niederlanden gibt es eine Art 'Navi-Safe', in dem die Geräte wesentlich sicherer untergebracht sind", sagt er. "Bei uns schreiben die Versicherungen das leider nicht vor." Der Rückgang der Diebstähle in Korschenbroich ist unter Umständen auf die Festnahme einer achtköpfigen Tätergruppe zurückzuführen, die der Polizei in Zusammenarbeit mit den umliegenden Polizeibehörden gelang. Auch die Aufmerksamkeit der Bürger führte zu Erfolgen: Im Mai 2013 wurden zwei Männer dabei beobachtet, wie sie sich an einem Pkw zu schaffen machten. Die alarmierte Polizei konnte die Täter nach einer Fahndung, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde, festnehmen.
Den einzigen Ausreißer in der Statistik stellen die Wohnungseinbrüche dar. Hier ist ein klarer Anstieg innerhalb eines Jahres von 77 auf 103 Fälle erkennbar. "Überwiegend handelt es sich um reisende Täter, aber wir haben auch Hinweise auf einen lokalen Bezug", erklärt Jürgen Morgenweg.
Eine besonders perfide Masche nutzte eine Bande, die der Polizei nun aber ins Netz gegangen ist. Die Täter studierten die Traueranzeigen in den Zeitungen und brachen während der Zeit der Beerdigung in die Häuser ein, die in der Traueranschrift angegeben waren. Zwanzig Taten werden den Festgenommenen zur Last gelegt, einige davon in Kleinenbroich. Als Traueranschrift sollte daher die Adresse des Bestattungsunternehmens angeben werden, rät die Polizei.
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