Stationsbericht des VRR 1 Schlechte Noten für Dormagens Bahnhöfe
Der neue
Stationsbericht des VRR zeigt: Die Bahnhöfe in der Stadt sind weiter in
teils miserablem Zustand. Moniert werden vor allem Müll und Graffiti.
Erstmals gehört auch der Bahnhof Dormagen zur untersten Kategorie.Von Martin Oberpriller
Herumliegender Müll, gefährliche Glasscherben und
Graffiti – Pendler sowie Reisende, die in Dormagen mit der Bahn
unterwegs sind, dürfen nicht zimperlich sein. Das geht aus dem neuen
Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) hervor, der in
der kommenden Woche veröffentlicht wird. Demnach gibt es an sämtlichen
Bahnhöfen und Haltepunkten in der Stadt mitunter gravierende Mängel.
"Keine Dormagener Station ist in einem rundum guten
Zustand", sagte jetzt eine Sprecherin des VRR. Wie in den Vorjahren
hatten Tester des Verkehrsverbundes die einzelnen Bahnhöfe auch 2013 an
vier verschiedenen Tagen in Sachen Sauberkeit und Funktionalität unter
die Lupe genommen. Mit für Dormagen erschreckenden Resultaten: Alle
Stationen verpassten in der Gesamtbewertung die beste Kategorie "Grün".
Während die Station Bayerwerk jedoch trotz Mängeln, etwa Schmierereien
an den Bahnsteigen, immerhin noch die mittlere Note "Gelb" erreichte,
landete der Bahnhof Nievenheim wie in den Vorjahren wegen seines
allgemein desolaten Zustandes erneut im schlechtesten Bereich "Rot".
Und besonders ärgerlich: Der im Umbau befindliche
Bahnhof Dormagen rutschte diesmal ebenfalls in die Gruppe der besonders
mangelhaften Stationen. Dort monierten die Prüfer unter anderem Graffiti
an den Gleisen sowie in der Unterführung. Darüber hinaus schlug aber
auch der verdreckte Zugang zum Bahnhof negativ zu Buche
.
Im Gegensatz zu den Bahnsteigen, die in der
Verantwortung der Bahn AG liegen, fällt die Pflege des Bahnhofsumfeldes
in den Zuständigkeitsbereich der Stadt. Dort zeigte man sich
dementsprechend über die Ergebnisse des Stationsberichts wenig erfreut.
Die Mängel seien bekannt, sagte Stadtsprecher Harald Schlimgen.
Gleichzeitig warb er um Geduld. "Die Baustelle sorgt dafür, dass es
zurzeit am Zugang Verschmutzungen gibt", hieß es aus dem Rathaus. Dies
werde sich aber ändern, wenn die Arbeiten – wohl im Frühsommer – beendet
seien. "Dann wird das Umfeld wieder belebter sein und die soziale
Kontrolle nimmt zu", so der Stadtsprecher. Eine Hoffnung, die die
Verantwortlichen im Rathaus mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr teilen.
"Saubere Bahnhöfe sind für die Reisenden wichtig", sagte die
VRR-Sprecherin. Es komme nämlich nicht nur auf ordentliche sowie
pünktliche Züge an. Vielmehr müsse das gesamte Umfeld stimmen, so die
Sprecherin. Deshalb führt der Verkehrsverbund schon seit einigen Jahren
die Prüfungen der Bahnhöfe durch. "Werden Beanstandungen festgestellt,
wenden wir uns an die Unterhaltungspflichtigen", sagte die
VRR-Sprecherin. Im Fall des Bahnhofs Dormagen ist dies – neben der Stadt
– die Bahn als Eigentümerin der Anlage. "Wir bemühen uns, Graffiti
innerhalb von 72 Stunden zu beseitigen", sagte gestern ein Sprecher des
Unternehmens. Prinzipiell gelte aber, dass die Bahn nicht überall sein
könne.
Das sei vor allem für Nievenheim der Fall, hieß es.
"Dort ist Vandalismus leider an der Tagesordnung. Zum Beispiel werden
Vitrinen immer wieder zerstört", sagte der Bahnsprecher. Eine
Beseitigung der Graffiti an der Lärmschutzwand in Nievenheim ist vorerst
nicht geplant. "Dafür müssten Gleise gesperrt werden", gab die Bahn zur
Begründung an.
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