"Er ist aus dem Verein ausgetreten", bestätigte der Vorsitzende gestern auf Anfrage. "Er hat formlos, mit einem Zweizeiler seinen sofortigen Vereinsaustritt erklärt. Dass er einsitzt, wurde von der Haftanstalt bestätigt." Der Vorstand hatte nach Bekanntwerden des Vorfalls bereits vorsorglich auf den Beitragseinzug für die erste Jahreshälfte 2014 verzichtet. Der 28-Jährige galt als guter Sportler und verstärkte erfolgreich die 1. Herrenmannschaft. "Ich habe ihn als lieben, netten Kerl kennengelernt", sagte der Sportwart unserer Zeitung. In der Öffentlichkeit hingegen gilt der Tatverdächtige als Mensch, der eine für viele verborgene dunkle Seite hat.
Im Februar wurde bekannt, dass der Lehrer Fotos von leicht bekleideten und nackten Schülerinnen auf seinem Computer gehortet hat. Die Aufnahmen wurden auf der Festplatte eines bei einer Wohnungsdurchsuchung in Korschenbroich beschlagnahmten Computers des Verdächtigen gefunden. Auch ein Handy-Video aus der Mädchenumkleide der Schulturnhalle war unter den Dateien, ebenso ein äußerst brutaler Genre-Film, den der 28-Jährige vor und nach der Tat am 11. Dezember angeschaut haben soll. In besagtem Streifen wurde eine Tatwaffe in einem Sarg versteckt. Das führte zur Exhumierung der Leiche von Daniel Dicke, das Tatwerkzeug – ein schwerer, scharfkantiger Gegenstand – wurde nicht gefunden.
Weil es keine Zeugen gibt, die den Angriff auf den 35 Jahre alten Versicherungsangestellten beobachtet haben, rätseln die Ermittler weiter über das Motiv und den genauen Hergang der Tat. Klar ist: Daniel Dicke und sein Cousin haben am Tattag mehrfach miteinander telefoniert, das ergab eine Auswertung der Telefondaten. Womöglich wusste der Verdächtige, wohin Daniel Dicke unterwegs war, vielleicht waren sie verabredet. Klar ist: Dicke kam von zu Hause, aus Dormagen.
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