Vor diesem Hintergrund initiiert Bernhard Stöcker vom Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Neuss-Pskow diese Hospitanz. Denn, so Stöcker: "Im April bringen wir einen Babynotarztwagen nach Russland." Dieser Wagen war lange von den Johannitern in Neuss und dem Rhein-Kreis eingesetzt und dann gegen ein moderneres Fahrzeug ausgewechselt worden. Schon im vergangenen Juli sollte das generalüberholte Fahrzeug nach Russland geschickt werden, doch das scheiterte bislang an den strengen Abgasnormen in Russland, wie Daniela Tillenburg vom Amt für Partnerschaftsangelegenheiten der Stadt berichtet.
"Dadurch, dass in Deutschland mehr Geld für die Gesundheit ausgegeben wird, ist die Hilfe schneller als in Russland – zumindest, was die weniger dringenden Fälle angeht", beschreibt Jurij Lappo einen gravierenden Unterschied. Er arbeitet am "Staatlichen Geburts- und Kinderkrankenhaus". In Russland sei jeder kostenlos versichert und werde im Krankheitsfall kostenlos behandelt. Ziel ist es, Kindern besser helfen zu können. "Dafür sind moderne Geräte wichtig, wir haben jetzt sogar eine künstliche Lunge bekommen, die für Babys und Kleinkinder atmet."
Der Besuch in Neuss hat dem Arzt und der Oberkrankenschwester gefallen. "Das Krankenhaus ist schön und groß, und die Ärzte haben alles, was sie für ihre Arbeit benötigen. Alles ist vorbildlich organisiert", sagt Jurij Lappo (49). Er hat eine 21-jährige Tochter, die derzeit Medizin studiert, und auch die 14-jährige Tochter von Vera Mashtaliar (39) will diesen Beruf ergreifen: "In Russland mangelt es an Augenärzten. Vor allem an Kinderaugenärzten", sagt sie.
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