Doch obwohl das Finanzierungsmodell für die Stadtteilarbeit auf der südlichen Furth nun durch letztinstanzlichen Beschluss als rechtens anerkannt ist, wird es der Bauverein nicht auf andere Quartiere übertragen. An der Hülchrather Straße in Weckhoven, wo sich der Bauverein für sein Neubauviertel mit 163 Wohneinheiten ebenfalls ein Sozial-Management wünscht, wird auf das so genannte Bielefelder Modell gesetzt: Ein Träger soll mit quartiersbezogenen Angeboten – von einer zentralen Einrichtung aus – so viel Geld verdienen, dass er die Infrastruktur vorhalten kann, ohne von den Anwohnern pauschal Beiträge einzuziehen.
Bauvereinsvorstand Frank Lubig nennt diesen Ansatz eine Weiterentwicklung und ein Modell, dem die Zukunft gehört. Christoph Havers als Vorsitzender der Diakonie, die schon Träger des "Treff 20" ist und sich auch für Weckhoven bewirbt, sieht das deutlich skeptischer. "Im sozialen Bereich kann man nicht gewinnorientiert arbeiten", sagt er. Wenn die Nutzer etwa eines Pflegedienstes feststellen, dass mit ihrem Geld die Quartiersarbeit subventioniert wird, wäre nicht nur ein Konflikt da. Diese Nutzer würden sich sicher auch anders orientieren. Das Finanzmodell, das die Diakonie gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen als Teil ihrer gemeinschaftlichen Bewerbung für die Stadtteilarbeit in Weckhoven abgegeben hat, verzichtet daher auf eine Drittmittelfinanzierung für die Personalkosten. Noch in dieser Woche soll es mit dem Bauverein verhandelt werden.
Ohne siel, so betont auch Havers, wäre die Stadtteilarbeit mit Beratungs- und Freizeitangeboten als Kernstück eines zukunftsweisenden Wohnmodells in diesem Umfang nicht aufrecht zu erhalten.
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