Samstag, 22. März 2014

Korschenbroich Heimatverein sorgt sich um Turnhalle

Die Lüttenglehner Brauchtumsfreunde können sich vorstellen, das Gebäude künftig in eigener Regie zu führen. Von Sebastian Meurer
 
Seit Jahr und Tag ist es eine feste Regel: Beim Treff der Glehner CDU mit Lüttenglehner Bürgern geht es stets auch um das weitere Geschick der Turnhalle. Auch das jüngste Bürgergespräch machte hiervon keine Ausnahme. "Die Lüttenglehner fürchten, dass sie einmal kein Domizil mehr haben", bringt die Glehner CDU-Ehrenvorsitzende Renate Erhart die Diskussion auf einen Nenner.
Seit die Gemeinde-Prüfungsanstalt die Politik erfolgreich dazu drängte, die Energiekosten auf die die Halle nutzenden Vereine umzulegen, ist die Debatte über deren Zukunft zum Dauerbrenner geworden. "Wir und der TTC teilen uns die Kosten von 3000 Euro. 1500 Euro sind für uns verdammt viel Geld", sagt Thomas Brendel, Vorsitzender des Heimatvereins.
Für das Leben vor Ort spielt die Halle eine zentrale Rolle. Ob es nun um die Versammlungen des Heimatvereins geht, die Martins- oder Weihnachtsfeier oder den Tanz in den Mai: Größere Veranstaltungen finden fast ausschließlich hier statt, was laut Thomas Brendel auch für private Feiern gilt. "Bis zu 15 größere Veranstaltungen im Jahr sind es in jedem Fall", sagt Brendel.
Um die Zukunft der Halle dauerhaft zu sichern, befürwortet der Heimatverein ein Nutzungskonzept für das Gebäude. Dies könnte die finanzielle Lage des Vereins stabilisieren, wenn nicht gar verbessern. "Die Stadt würde die Halle gerne abstoßen. Wenn der Heimatverein sie übernähme, könnten wir verstärkt Strom sparen, indem wir etwa die Heizung runterfahren", sagt Thomas Brendel. Nötig ist für den Vorsitzenden allerdings "die Kenntnis aller sonstigen Kosten". Dann soll eingehend geprüft werden, ob sich das Gedankenspiel, die Halle in eigener Regie zu übernehmen, auch tatsächlich realisieren lässt.

Renate Erhart hat Verständnis für die Argumente des Heimatvereins: "Im Moment ist noch alles in trockenen Tüchern, aber die Sorgen sind nicht unberechtigt", sagt die CDU-Ratsfrau. Eine dieser Sorgen sei etwa, "dass alle Kosten am Heimatverein hängen bleiben, wenn der Tischtennisverein seinen Anteil einmal nicht mehr bezahlen können sollte", erläutert sie. Erhart vermutet, dass für den Heimatverein bei seiner jetzigen Initiative nicht zuletzt auch die Tatsache eine Rolle spiele, dass Bürgermeister Heinz Josef Dick bei der Wahl nicht mehr antritt. "Mit dem Bürgermeister hat sich der Heimatverein stets gut arrangieren können", so Renate Erhart. Angestrebt werde nun offensichtlich eine dauerhafte Lösung, die über Dicks Amtszeit hinaus reiche. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung habe der Bürgermeister dem Heimatverein bereits vor drei Jahren zukommen lassen "Wir sollten alle an einen Tisch: Bürgermeister, Politik, der Heimat- und der Tischtennisverein", empfiehlt Renate Erhart.
Heinz Josef Dick ist hierzu bereit: "Gern können sich Mitglieder der beiden Vereine bei mir melden, damit wir eine mögliche Neustrukturierung besprechen. Die Stadtverwaltung freut sich, wenn die Bürger uns ihre Ideen vorstellen, um die Infrastruktur auch in den kleineren Orten in ihrer Qualität zu erhalten."
Quelle: NGZ

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