Bürgerschützenpräsident Dr. Peter Cremerius beobachtet diese Entwicklung mit Skepsis. "Ich möchte sicherheitsrelevante Dinge nicht in Frage stellen", sagt er: "Aber ich befürchte, dass sich hier etwas in die falsche Richtung bewegt." Nachdem nun auch die städtischen Turnhallen aus Brandschutzgründen für Veranstaltungen gesperrt wurden, hat Cremerius eine Sorge: "Immer neue Verbote und Reglementierungen bringen unser Kultur- und Vereinsleben in Gefahr."
Kompetenzen von Beamten wolle der Schützen-Chef keinesfalls anzweifeln, ihm gehe es um das Prinzip. "Wenn ein neues Verbot geäußert wird, erwarte ich von der obersten Verwaltungsspitze und der Politik, dass sie sich damit fachlich und sachlich auseinandersetzt. Es muss überprüft werden, ob das auch alles seine Richtigkeit hat", betont Peter Cremerius. Von Fall zu Fall, so meint er, müsse auch eine zweite Meinung eingeholt werden, ob die jeweilige Auflage richtig interpretiert wurde und ob die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleibe.
"Besteht wirklich eine Gefahr? Oder ist das teilweise Aktionismus oder gar übertriebene Hysterie? Man muss den Mut zu solchen Kontrollen haben, damit Aufwand, Nutzen und Risiken gegeneinander abgewogen werden können", appelliert der Schützenpräsident: "Ich habe die Befürchtung, dass sonst das gesellschaftliche Leben in der Stadt sehr schnell lahmgelegt werden könnte." Grevenbroich müsse auch in Zukunft eine attraktive Wohnstadt bleiben, betont Cremerius: "Da ist es ganz wichtig, dass auch das Vereins- und Kulturleben stimmt, das gehört zum Marketing einer Kommune. Das darf nicht kaputt gemacht werden."
Allmählich werde es schwierig, in der Stadt Grevenbroich größere Veranstaltungen zu organisieren, registriert der Chef des etwa 800 Mitglieder starken Bürgerschützenvereins. In der Alten Feuerwache, dem Versammlungsort der Brauchtumshüter, seien nunmehr nur noch 192 Menschen zugelassen. "Würde ein Schütze mehr kommen und auf seinen Einlass bestehen, könnte er unsere Jahreshauptversammlung ohne weiteres sprengen", befürchtet Peter Cremerius. Aus diesem Grund hat er sich für die Schützen-Zusammenkunft im nächsten Frühjahr schon einmal das Pädagogische Zentrum des Pascal-Gymnasiums reserviert. Sicher ist sicher.
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