Damit standen sie im Gegensatz zu Bürgermeister Harald Zillikens, der das Millionen-Projekt verteidigte: "Wir brauchen neue Einnahmen aus Gewerbesteuern. Nur damit können etwa Schulen und Kindergärten auch in Zukunft finanziert werden." Wann diese Einnahmen in welche Höhe fließen könnten, das konnte Zillikens nicht sagen: "Das hängt von den Gewinnen und Mitarbeiterzahlen ab. Eine solche Aussage wäre jetzt reine Spekulation."
Die Gemeinde Jüchen plant die Vermarktung einer Fläche zwischen Autobahn 46 und Bahnlinie. In Nähe des interkommunalen Gewerbegebiets soll ein Container-Terminal angesiedelt werden.
Was Anwohner wie Kirsten Eickler fürchten: "Mehr Lärm durch die Bahn und mehr Verkehr durch Lastwagen." Sie habe bereits nahe an einer Bahnlinie gewohnt, kenne die Belastungen. Auf die Frage, wie der einzelne sich wehren könne, meinte Eickler: "Unterschriften für einen Bürgerentscheid sammeln. So viele brauchen wir nicht." In der Gemeinde treffen sich bereits Anwohner, die das Vorhaben ablehnen.
Bürgermeister Zillikens wies auf das frühe Planungsstadium des Projekts hin: "Wir wissen noch nicht, welcher Betrieb sich ansiedeln wird." Noch fehle eine Betriebsbeschreibung. Zu klären seien etwa Anfahrt- und Öffnungszeiten sowie Verkehrsaufkommen. Dazu würden Gutachten für Lärm und Verkehr beauftragt werden. Fest stehe, dass der Verkehr über die Grubenrandstraße und einen eigenen Autobahn-Anschluss fließt. Günther von Dahlen wies auf den deutlich größeren Containerumschlag-Platz in Hürth hin: "Dort ist es taghell, 24 Stunden – und der Lärm ist unerträglich. Fahren Sie mal hin!"
Holger Tesmann, Fraktions- und Gemeindeverbands-Chef der Jüchener SPD, sagte: "Wir nehmen die Bedenken der Mensch ernst." Die SPD wollte die Fragen sammeln und im Planungsausschuss vorlegen. "Wenn der Investor keine zufriedenstellenden Antworten geben kann, dann werden wir das Projekt ablehnen", kündigte Tesmann an.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen