"Mit der Kontrolle sind wir dem Wunsch von Bürgern nachgekommen, die sich darüber beklagt haben, dass auf der Herzogstraße zu schnell gefahren wird", erklärt Batz. Anlieger hätten sich durch Kraftfahrer nicht nur belästigt, sondern auch gefährdet gefühlt. "Darauf reagieren wir – nicht nur in Hülchrath, sondern im gesamten Rhein-Kreis Neuss", sagt Hartmut Batz.
Das ganz große Ärgernis ist die "Raserei" in dem mittelalterlichen Städtchen allerdings offensichtlich nicht. "Das Verkehrsaufkommen im Ortskern ist hoch, und manche Autofahrer sind auch schon mal etwas flotter unterwegs. Aber das Thema steht nicht auf unserer Agenda", berichtet Paul Steins, Vorsitzender der 300-köpfigen Dorfgemeinschaft. Und Mitglied Albert Stromann meint: "Übermäßig schnell gefahren wird hier eigentlich nicht."
Die größten Verkehrsprobleme in Hülchrath sehen Steins und Stromann vielmehr in den Fahrbahnverengungen, an denen früher einmal die beiden Zolltore gestanden haben. Besonders der Engpass in Fahrtrichtung Neukirchen biete dem Begegnungsverkehr kaum Platz – vor allem, wenn es sich um größere Fahrzeuge handele. Da werde oftmals auch auf den Bürgersteig ausgewichen. "Manche Autofahrer geben danach Gas, weil sie froh sind, diese Stelle überwunden zu haben", berichtet Paul Steins.
Auch dort hatte die Polizei am Mittwoch ihr Radargerät erneut aufgestellt und 115 Autofahrer geblitzt. Batz verteidigt den umstrittenen Standort. Die Allrather würden den Abschnitt als "Raserstrecke" bezeichnen und die Kontrollen sehr begrüßen, sagt der Polizeisprecher. Der schnellste Fahrer wurde mit 98 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Folge: Drei Punkte, 160 Euro Bußgeld und ein Fahrverbot von einem Monat.
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