Die Heimaufsicht des Rhein-Kreises Neuss sieht die Seniorenheime in Grevenbroich gut aufgestellt. Dafür sprechen auch die Noten des MDK: Zwei Einrichtungen sind besser als der Landesdurchschnitt, eins ist schlechter. Zum Seniorenzentrum Bernardus an der Matthias-Esser-Straße gibt es noch keine offizielle Bewertung. "Es wurde zum 1. Oktober 2013 eröffnet", erklärt Kreis-Sozialdezernent Jürgen Steinmetz. Weil es sich in einer Start- und Anlaufphase befinde, habe noch keine MDK-Überprüfung stattgefunden. "Als Heimaufsicht haben wir einen guten und engmaschigen Kontakt zu dieser Einrichtung", berichtet Steinmetz. "Bislang gab es keine Probleme im Haus."
Auch das Albert-Schweizer-Haus "Am Ständehaus" hat eine "1,0" erhalten. In den Teilnoten fällt allerdings eine "4,1" für das sachgerechte Anlegen von Kompressionsstrümpfen und -verbänden auf. Das Caritas-Haus St. Barbara an der Montanusstraße liegt mit einer Gesamtnote von "1,1" im Landesdurchschnitt, das Seniorenstift St. Josef Gustorf 1884 an der Dunantstraße mit einer "1,2" darunter.
"Derzeit gibt es in Grevenbroich 499 Plätze", berichtet Steinmetz. Darüber hinaus befänden sich zwei Pflegeeinrichtungen mit 80 und 40 Plätzen an der Lindenstraße (Seniorenzentrum Lindencarré) im Bau, sowie eine mit 80 Plätzen in Wevelinghoven (Seniorenstift St. Martinus). Außerdem lägen Unterlagen zur Planung einer dritten Einrichtung vor. "Das Gesamtvolumen von Bestand, Bau und Planung liegt also bei insgesamt 779 Plätzen", sagt Steinmetz. "Nach aktuellen Berechnungen eines von uns beauftragten Gutachters der Health Care Business GmbH, Dr. Roman Mennicken, werden 2015 in Grevenbroich aber nur 482 Plätze benötigt." Demnach werde sich ein deutlicher Überhang an Pflegeplätzen ergeben. "Hiervor haben wir schon vor Jahren gewarnt, weil wir einen Qualitätsverlust in allen Einrichtungen befürchten." Diese hohe Anzahl an vollstationären Plätzen entspreche nicht dem Bedürfnis einer älter werdenden Bevölkerung. Möglicherweise kämen unnötige finanzielle Belastungen auf den Kreis zu. Außerdem sei fraglich, ob es genügend Fachkräfte für alle Heime gebe.
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