Das Vorhaben stand von Beginn an unter einem ungünstigen Stern. Bereits 2012 war das Grundstück auf dem Immobilienmarkt angeboten worden. Aber zu dem Mindestkaufpreis von 225 Euro pro Quadratmeter, den sich die Stadt vorstellte, ging keine einzige Bewerbung ein. In einer zweiten Runde wurde auf einen Mindestkaufpreis verzichtet. Als einziger Interessent warf die Immo Projektmanagement GmbH aus Köln ihren Hut in den Ring, die zusammen mit den Hackenbroicher Architekten Gerhard und Florian Pacher eine moderne Seniorenanlage mit 30 Wohneinheiten errichten wollte. Bereits in den politischen Diskussionen gab es Widerstände gegen die vorgelegten Planungen, dabei war die SPD Vorreiter. Die Architekten hielten dem entgegen, dass sie keine Detail-, sondern eine städtebauliche Planung vorlegen sollten. Beim CDU-Forum in Hackenbroich im September 2013 hatten Investor Gerrit J. den Heijer und Architekt Florian Pacher noch betont, es gäbe zwar Spielraum, die Anzahl der Wohnungen zu reduzieren, allerdings gab den Heijer zu bedenken: "Dann wird der Kaufpreis, den die Stadt für das Grundstück erhält, deutlich sinken müssen."
Jetzt die Kehrtwende. "Wir haben vom Investor einen dürren Dreizeiler bekommen, in dem er uns mitteilte, dass er kein Interesse mehr an dem Projekt hat", sagte Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann. Die Stadt setzt nun auf die Karte Wohnen in Einfamilienhäusern. "Es macht keinen Sinn, das bisherige Konzept weiterzuverfolgen, wenn es offenbar wirtschaftlich nicht interessant ist. Der Markt hat entschieden", erklärte Hoffmann. Auch unter dem Gesichtspunkt, den Zuzug von Menschen nach Dormagen zu begünstigen, sei die jetzige Planungsabsicht die bessere.
Für die SPD begrüßt die planungspolitische Sprecherin Sonja Kockartz-Müller die Änderung: "Wir sind sehr froh, dass der große Block jetzt nicht mehr verwirklicht wird." Ihr CDU-Kollege Peter Gottwald sieht nun gute Möglichkeiten, die zentrale Fläche für Wohnbebauung zu nutzen: "Allerdings war es die Mühe Wert, ein weiteres Seniorenwohn-Angebot zu planen."
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