"Das kann man nicht einfach so laufen lassen", erklärt die CDU-Fraktionsvorsitzende Helga Koenemann, die heute für diese Veränderungssperre stimmen wird. Und auch der Weckhovener Stadtverordnete Thomas Kattner (CDU) würde sich mit einem Umzug der muslimischen Gemeinschaft innerhalb des Ortes schwer tun. "Mich würde das erschrecken, aber auch die Weckhovener", sagt Kattner. Denn der Kulturverein wird vom Verfassungsschutz beobachtetet und – auch wegen des Vereins "Helfen in Not" unter seinem Dach – als extremistische salafistische Bestrebung eingeschätzt. "Wir kämen vom Regen in die Traufe", sagt Kattner.
Dass sich der Kulturverein nach neuen Räumen umsieht, ist seit längerem bekannt, denn der Mietvertrag für das ehemalige Ladenlokal an der Bonhoeffer-Straße wurde schon im Vorjahr gekündigt. Dem Vernehmen nach läuft das Nutzungsrecht in diesem Frühjahr aus. Vorstandsmitglieder würden sogar offen zugeben, an dem Gasthaus Engels interessiert zu sein, heißt es. Kattner kann das verstehen, denn das Lokal mit seiner Scheune und dem großen Garten wäre "ideal für die Zwecke des Vereins".
Der Dringlichkeitsbeschluss heute ist auch der Einstieg in ein Verfahren zur Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes. Der nimmt das ganze Quartier zwischen der Straße Am Lindenplatz und dem Gillbach in den Blick. Auf den langgestreckten Grundstücken soll damit das Bauen von Wohnhäusern in zweiter Reihe möglich gemacht werden. Zugleich wird festgesetzt, dass Nutzungen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke ausgeschlossen sind.
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