Samstag, 12. April 2014

Rommerskirchen 0 Gemeinde will die Kastanienschule retten

Hoeningen Die Hoeninger Kastanienschule, die kleinste der drei Rommerskirchener Grundschulen, soll geschlossen werden. Das hat jüngst die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) aus Kosten- und Effizienzgründen empfohlen. Die Kinder aus dem Norden der Gemeinde sollten in Frixheim lernen, lautet die Empfehlung der GPA. Nachkommen will die Gemeinde diesem Ratschlag aber nicht. Von Sebastian Meurer
 
Die Gemeindeprüfungsanstalt fungiert als eine Art "Unternehmensberatung" für Kommunen. Gewicht haben ihre Stellungnahmen durchaus, doch das letzte Wort haben Politik und Verwaltung. Und deren Standpunkt ist eindeutig. "Es ist die Aufgabe der GPA, Sparpotenziale aufzuzeigen", sagt Rathaussprecher Elmar Gasten. "Neben einer reinen finanztechnischen Betrachtung berücksichtigt die Gemeinde andere Faktoren." Ziel sei es, "alle Ortsteile in ihrer Vitalität zu erhalten. Dazu gehört auch ein Schulangebot". Gasten verweist auf den weitreichenden Konsens in dieser Frage: "Der Erhalt der Kastanienschule war und ist politischer Wille." Zudem verweist er darauf, dass die Schule in den vergangenen Jahren mit Blick auf den Offenen Ganztag "zukunftsfest ausgebaut" wurde: Die Fördermittel unterliegen einer langjährigen Zweckbindung. Würde die Schule vor deren Ablauf aufgegeben, müsste die Gemeinde die Zuschüsse womöglich zurückzahlen. Auch die Schülerzahlen sind aus Gastens Sicht kein Argument für eine Schließung der Schule. Ähnlich sieht das der CDU-Bürgermeisterkandidat Michael Willmann: "Für die nächsten Jahre ist der Standort gewährleistet. Man muss aber die Zahlen beobachten." Die GPA-Empfehlung sieht Willmann indes als Bestätigung seiner im Wahlkampf vertretenen Positionen. "Es unterstreicht meine Forderung, dass es Entwicklung auch im Norden der Gemeinde geben muss. Daran muss man ganz klar arbeiten."
SPD-Bürgermeisterkandidat und Fraktionschef Martin Mertens schließt ein Aus für die Kastanienschule kategorisch aus. "Die Lehrerinnen und Mitarbeiterinnen leisten täglich Spitzenarbeit – mit großem Erfolg: Die Quote derjenigen, die nach der vierten Klasse das Gymnasium besuchen, liegt weit über Kreis- und Landesdurchschnitt." Zudem betont er das Prinzip "Kurze Beine-kurze Wege": "Die Kinder zwischen Oekoven und Villau sollen auch in Zukunft eine ortsnahe Grundschule besuchen können." Auch UWG und Bündnis 90/Die Grünen folgen der GPA nicht: "Wir haben drei Schulen mit unterschiedlichen pädagogischen Schwerpunkten", sagt die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger. "Allein schon aus Gründen der Schulvielfalt sollten sie beibehalten werden." "Auch das Menschliche zählt. Man kann in einer Flächengemeinde wie Rommerskirchen nicht das Schwimmbad oder eine Schule schließen", sagt Grünen-Fraktionschef Jupp Kirberg.
Quelle: NGZ

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