Immer
wieder Beschwerden über Hundekot: Jetzt sollen in Jüchen
"Gassibeutelspender" helfen. In Nachbarstädten gibt es sie bereits.
Von Daniela Buschkamp
Dauerärgernis Hundehaufen: Immer beschweren sich viele
Jüchener darüber, im eigenen Vorgarten, auf Wegen oder Straßen. Auch
Verbotsschilder wie etwa am Marktplatz halfen bisher nicht. Jetzt hat
die Junge Union die Idee, die Gemeinde mit Gassi-Stationen aufrüsten zu
lassen: Diese enthalten Plastikbeutel, so dass Hundebesitzer einfach
Ordnung halten können. Die CDU brachte den Antrag in den Ausschuss für
Recht, Senioren, Soziales und Ordnung ein: Die Verwaltung soll prüfen,
wie dieses Vorhaben umgesetzt werden kann. Dem stimmten die Mitglieder
zu. Ingo Breuch vom Ordnungs- und Liegenschaftsamt gab für die
Verwaltung zu bedenken: "Hierbei ist besonders auf die Folgekosten zu
achten."
Wie kann der Hundedreck einfacher im Abfall landen?
Mit dieser Frage haben sich bereits zahlreiche Kommunen im Umkreis
beschäftigt. Ihre Antwort sind sogenannte "Bello-Boxen" oder
Gassibeutel-Spender. In Mönchengladbach hat sich etwa der Verein "Clean
up" für deren Einrichtung stark gemacht: rund 2000 Boxen wurden
installiert – die Stadtverwaltung spricht von einer "sauberen Lösung".
Ähnlich positiv klingen die Erfahrungen aus der
Nachbarstadt Grevenbroich: Dort hat der Werbering im vergangenen
Frühjahr die ersten Sammelboxen aufgestellt. Warum die Händler aktiv
geworden waren: Bei einer IHK-Umfrage hatten Passanten und Kunden die
"Tretminen" in der Stadt und in der Natur bemängelt. Um das Projekt zu
finanzieren, suchte die Händlergemeinschaft Sponsoren: Denn jede
Gassibeutel-Station mit einer Werbung des Sponsors gekennzeichnet
werden. Rund 120 Euro fallen pro Station an; dazu kommen die Kosten für
die Beutel mit rund 3000 Euro (für 100 000 Stück). In
Grevenbroich-Kapellen kümmert sich bereits seit sieben Jahren der Verein
"Kapellener Jonge" um acht Ausgabestellen für Gassibeutel; auch dort
sorgen Sponsoren für die Finanzierung.
Nach Vorstellung der Jungen Union sollen auch die
Jüchener Bello-Boxen über Geldgeber und Werbung finanziert werden.
Zunächst soll nicht die gesamte Gemeinde damit ausgestattet werden,
sondern nur ein Teilbereich. Michael Paschke (CDU) schlug den Bereich
Gierath/Gubberath als Teststrecke vor. Klaus-Dieter Füller warnte vor
einer "Verschandelung der Landschaft, falls die Stationen dicht an dicht
stünden." Paschke beschwichtigte: "Das will ja niemand." Er würde aber
einige Orte kennen, an denen eine solche Station sinnvoll wäre, als
Beispiel nannte er den Schmölder-Park in Hochneukirch. "Ein solches
Vorhaben passt auch zum Dorfentwicklungskonzept", sagte der
CDU-Politiker.
Die Verwaltung soll nun die möglichen Kosten
beziffern. Ingo Breuch gab zudem zu bedenken, dass auch Schäden durch
Vandalismus möglich seien und berücksichtigt werden müssten.
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