Montag, 31. März 2014

Rommerskirchen 0 Bahnhofsumbau in Eckum kann beginnen

Der Gemeinderat vergab jetzt den Auftrag für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Das mehr als drei Millionen Euro teuere Großprojekt wird die Gemeinde über 800000 Euro kosten. Ein Verkehrschaos soll es nicht geben. Von Sebastian Meurer
 
Seit 1. Oktober 1898 gibt es den Eckumer Bahnhof. Nach der damaligen Eröffnung für den Güterverkehr dauerte es ein halbes Jahr, ehe auch Menschen transportiert werden konnten. Dieses Jubiläum zu feiern, kam 1998 oder 1999 weder der Gemeinde noch der Bahn in den Sinn. Den wenig schmeichelhaften Ruf als "Schandfleck" hatte der "Wildwest- Bahnhof" zu dieser Zeit schon seit Jahrzehnten weg. Dieses Image soll jetzt gründlich aufpoliert werden. Nachdem der Rat den Auftrag für den Umbau des Bahnhofs erteilt hat, können die Arbeiten Ende April, Anfang Mai starten. Kosten soll der Umbau 3,1 Millionen Euro. Die Gemeinde übernimmt davon mehr als 800000 Euro. Gegenüber den ersten Schätzungen von 2011 hat sich die kosten um gut eine halbe Millionen Euro erhöht. "Der Bahnhofsumbau ist das Großprojekt der Gemeinde", sagt Baudezernent Hans-Josef Schneider.
Entstehen soll "ein vorzeigbarer Standort", bei dem es sowohl darum geht, den Park- & Ride-Platz zu verschönern als auch eine bessere Verknüpfung der Bahn mit den Buslinien zu gewährleisten. Geplant sind 208 Parkplätze, von denen fünf für Behinderte bestimmt sind. Zudem soll es 194 Abstellplätze für Fahrräder geben. Vor dem Bahnhofsgebäude sollen zwei neue Bushaltstellen und ein Wendehammer eingerichtet werden. Auch kurzfristiges Parken soll in diesem Bereich erlaubt sein. Versehen wird der Bahnhof zudem mit einer barrierefreien Treppen- und Rampenanlage. Die Arbeiten werden sich bis zur Bahnstraße erstrecken: Die erhält nämlich einen insbesondere für den Busverkehr bestimmten Linksabbiegestreifen. Auch die Einmündung zum Bahnhofsgelände wird während des Umbaus neu gestaltet: Die Straße Hermeshoven wird künftig in die Bahnstraße münden, um die Verkehrssituation am Bahnhof zu entschärfen. Nicht angetastet wird das Bahnhofsgebäude selbst. "Es ist in privatem Besitz und wir wissen nicht, was langfristig geplant ist", sagt Bürgermeister Albert Glöckner. Für das bewohnte Gebäude konnten Eigentümer und Gemeinde nach langem Ringen mit dem Rhein-Kreis Neuss zumindest das weitere Nutzungsrecht sicherstellen. Der Kreis hatte das einstige Empfangsgebäude angesichts der Lärmbelastung durch die nur einen Steinwurf weit verkehrenden Züge ursprünglich eigentlich als "unbewohnbar" eingestuft.
Verlegt hat die Bahn inzwischen ein 60000 Euro teures Fernmeldekabel. Diese Arbeiten hatten den Erftverband gebremst, der im Herbst den Bau eines neuen Kanals stoppen musste und nun in Kürze weitermachen kann. Der im September 2013 ergangene Zuwendungsbescheid des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr sieht vor, dass der Umbau bis zum 31. Dezember 2015 abgeschlossen sein muss. Verkehrsbehinderungen wird es wegen des Umbaus durchaus geben, doch ist laut Hans-Josef Schneider nicht mit einem Chaos zu rechnen. Der Umbau soll etappenweise erfolgen, so dass die jeweils nicht betroffenen Parkplätze frei erreichbar sind. Für den derzeitigen Buswendeplatz ist eine provisorische Wendeschleife an der Schreinerei Weber geplant. Bei akuter Parkplatzknappheit könnte auch die Straße Hermeshoven genutzt werden.
Quelle: NGZ

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