Mittwoch, 19. März 2014

Neuss Kirchenmusikwoche mit Passionsthema

Für die zweite Auflage des neuen Konzepts der Kirchenmusikwoche (insgesamt das 56. Mal) im April halten sich die Verantwortlichen an den Vierklang Konzert–Gottesdienst–Talk-Wettbewerb. Der Titel lautet "Con Passione". Von Helga Bittner
 
Zum zweiten Mal findet die traditionelle Kirchenmusikwoche im neuen Gewand statt. Nach der erfolgreichen Premiere vor zwei Jahren wurde am Zuschnitt nichts Wesentliches geändert. Drei große Konzerte, zwei musikalisch auf besondere Weise gestaltete Gottesdienste, eine Talkrunde und vor allem der Wettbewerb für Orgel und Gesang bilden den Rahmen der siebentägigen Veranstaltung. Die indes passend zur Passionszeit eine Bereicherung erfährt: Es gibt noch eine Fastenpredigt. Zusammengehalten wird alles unter dem Titel "Con Passione – Mitleidenschaft".
Gleichwohl wird sich auch jetzt zeigen müssen, ob das neue Konzept ankommt. Als Ergebnis der ersten Kirchenmusikwoche nach neuem Konzept 2012 kann der Vorsitzende der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Kirchenmusik in Neuss, Hartmut Rohmer, zwar sagen, dass "die neue Struktur angenommen wurde" und sich das Ringen darum gelohnt habe. Aber er betont, dass auch nach der zweiten Auflage wieder beraten werde, ob diese Form bleibe. Zumindest die Resonanz unter Musikern auf den Wettbewerb stellt alle Beteiligten zufrieden. Zwölf Bewerbungen seien eingegangen (2012: sieben), zehn sind zum öffentlichen Wertungsspiel um den Einzug ins Finale einen Tag später eingeladen. Immerhin geht es dabei auch um viel Geld: Insgesamt 10 000 Euro werden ausgelobt. Rohmer und Kulturdezernentin Christiane Zangs sind daher dankbar, dass die Kunststiftung NRW das Projekt mit 7 500 Euro unterstützt.
Die künstlerische Leitung hat die Kantorin der Christus- und Reformationskirchengemeinde, Katja Ulges-Stein. Sie hat ebenso wie ihre Kantor-Kollegen Stefan Palm von St. Marien und Joachim Neugart von St. Quirin vor zwei Jahren konstatiert, dass vor allem Chorkonzerte beim Publikum ankamen. Entsprechend sieht nun auch das Programm aus.
In der Christuskirche gibt es am Samstag, 5. April, ein großes Chor- und Orchesterkonzert mit Solisten und Kantorei und unter anderem Herzogenburgs "Passion", das seine Fortsetzung zudem am Karfreitag erfährt. Joachim Neugart gestaltet das Abschlusskonzert am Sonntag, 6. April, unter anderem mit "Stabat Mater" von Knut Nystedt und der Capella Quirina sowie der Cellistin Anna Stuart. Nur die Eröffnung am Sonntag, 30. März, in St. Marien ist instrumentenlastiger – aber ungewöhnlich: mit dem Saxophonquartett "Panta Rhei", Stefan Palm an der Orgel und unter anderem zwei "Cruxifixus"-Themen von Johann Sebastian Bach und Enjott Schneider, der auch die Filmmusik zu "Schlafes Bruder" komponierte.

Eine Besonderheit der Kirchenmusikwoche bildet wieder der "Talk" in der Christuskirche am Dienstag, 1. April. Unter der Moderation von Pfarrer Ralf Laubert wird über das Thema "Mit Leidenschaft – (Erste) Hilfe für die Seele" diskutiert. Gesprächspartner sind dabei die Leiterinnen der ökonomischen Telefonseelsorge, die Psychologin Barbara Keßler und die Pfarrerin Angelika Ludwig, sowie der Ärztliche Direktor vom St. Alexius/St. Josef, Dr. Martin Köhne
Auch die Gottesdienste sind in der Kirchenmusikwoche anders als gewohnt. Das Hochamt im Münster am Sonntag, 30. März, wird vom Neusser Kammerorchester und dem Münsterchor gestaltet; die Predigt wird von Weihbischoff Dominikus Schwaderlapp gehalten. Für die Fastenpredigt in St. Marien am Mittwoch, 2. April, mit Orgelmusik reist Msgr. Robert Kleine aus Köln an. Und im evangelischen Gottesdienst in der Christuskirche am Sonntag, 6. April, werden Kinder das Musical "König Salomon und die Lilien auf dem Felde" unter Kantorin Hanna Wolf-Bohlen aufführen.
Quelle: NGZ

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