Mittwoch, 19. März 2014

Korschenbroich "Korschenbroich liest" ist jetzt ein Verein

Das Literaturfestival ist längst zu einer eigenständigen Marke herangereift. Jetzt wird ein Träger- und Förderverein gegründet. Von Ruth Wiedner
 
Was im Frühjahr 2008 im Rahmen einer Kinderbuchausstellung im Kulturbahnhof als kleines Leseprogramm startete, ist heute längst zum festen Bestandteil des Korschenbroicher Kulturlebens geworden: die Veranstaltungsreihe "Korschenbroich liest". Ideengeberin und Hauptorganisatorin Dr. Rita Mielke (56) startete seinerzeit mit knapp 1000 Besuchern. Mittlerweile gibt es eine richtige Fan-Gemeinde. Und so konnte sie die Besucherzahlen stetig steigern: 2012 waren es schon 1400, im zurückliegenden Jahr zählte die engagierte Korschenbroicherin bereits stattliche 1800 Besucher an 18 Standorten. Im Vorjahr wurde das Projekt mit dem Deutschen Lesepreis in Berlin ausgezeichnet. Damit der Erfolg auch in Zeiten knapper Kassen eine gesicherte Fortsetzung findet, soll die Reihe jetzt eine eigene Vereinsstruktur erhalten.
"Wir befinden uns mitten in der Gründungsphase. Die Unterlagen liegen beim Notar beziehungsweise beim zuständigen Finanzamt", erklärt Ansgar Heveling (40). Der Bundestagsabgeordnete mit der Vorliebe für Kultur wird künftig auch den Vorsitz im neuen Träger- und Förderverein "Korschenbroich liest" übernehmen. Als Stellvertreterin wird die Tochter von Rita Mielke, Ann-Kathrin Küsters (24) fungieren.
Zunächst war "Korschenbroich liest" im Förderverein Kulturbahnhof angesiedelt. "Damals war auch noch nicht absehbar, wie sich die Literaturreihe weiter entwickeln würde. Nun ist das Literaturfestival gleichsam groß und erwachsen geworden. Darum soll es künftig organisatorisch auch auf eigenen Beinen stehen", erklärt Heveling diesen Schritt. Sein Ziel ist dabei klar abgesteckt: "Der Verein ist ausdrücklich als Förderverein konzipiert und hat damit auch das Ziel, Bürgern, die sich für das literarische Leben in Korschenbroich einsetzen wollen, die Möglichkeit zur persönlichen Förderung zu geben." Und weiter stellt er zufrieden fest: ",Korschenbroich liest' ist ein fester Bestandteil des Korschenbroicher Kulturlebens geworden und bereichert die kulturellen Aktivitäten in der Stadt. Mit einer eigenständigen Organisationsstruktur sorgen wir dafür, dass dies auch für die Zukunft trägt."
Das kann Rita Mielke nur unterstreichen. Sie weiß, dass sich aufgrund der Zinsentwicklung die Zuschüsse der Sparkassenstiftung in diesem Jahr für alle Nutznießer halbieren werden. "Bislang konnten wir mit 4500 Euro aus der Kulturstiftung planen", so Mielke. "Wenn sich der Betrag jetzt halbiert, müssen wir die Summe irgendwie auffangen." Auch sie setzt auf Fördermitglieschaften, ähnlich wie bei den Orgelfreunden. Die Eintrittspreise für die in 2014 geplanten 18 Literaturveranstaltungen will sie nicht heraufsetzen: "Unsere Preise waren und sind moderat. Wir wollen mit unseren Lesungen die breite Öffentlichkeit erreichen und nicht nur einen exklusiven Kreis ansprechen." Der Auftaktabend ist für Juni geplant. Mit Details geizte die Organisatorin gestern bewusst: "Ich möchte die Spannung noch etwas aufbauen."
Quelle: NGZ

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