Die Stadtverwaltung hat gestern per Brief "nichtsportliche Veranstaltungen" in Turnhallen untersagt.
Von Daniela Buschkamp
"Wir hängen zurzeit total in der Luft: Wir wissen
nicht, wie wir unsere nächste Abschlussfeier und die Einschulung
gestalten sollen", sagt Brigitte Popp, die zurzeit mit Beate Hoffmann
Stellvertreterin von Schulleiterin Marita Becker an der katholischen
"Arche Noah"-Grundschule in Noithausen ist. Gestern haben säntliche
Schulen einen Brief erhalten, in dem die Stadtverwaltung ab sofort
"nichtsportliche Veranstaltungen in den Turnhallen" untersagt. Das wird
für die Bildungseinrichtungen zu einem Problem – besonders für
diejenigen, denen eine Aula oder ein anderer größerer Versammlungsraum
fehlt. Und das sind im Grevenbroicher Stadtgebiet die meisten
Grundschulen. Nur wenige verfügen – wie die Grundschule "Erftaue" in
Gustorf oder die Jakobus-Schule in Neukirchen – über große Räume. Für
die anderen war bisher die Turnhalle nicht nur der Ort für
Leibesübungen, sondern auch für größere Veranstaltungen wie Schulfeste,
Abschlüsse von Projekttagen, Aufführungen von externen Theatergruppen
oder Einschulungs- und Entlassfeiern. "Wir haben zur Turnhalle keine
Alternative", sagt Brigitte Popp.
Das Problem kennt Dorothee Steup, Rektorin in Kapellen
und Hemmerden, bereits. Die Schule kann eine geplante Aufführung in der
Turnhalle nicht umsetzen; die Stadtverwaltung hatte dies wegen
Sicherheitsbedenken untersagt. Doch Steup macht sich zudem Sorgen um die
Einschulungsfeier und Projekttage im Herbst: "Wir sind eine Grundschule
ohne Aula und haben keine Alternative. Auch ein Zelt dürfen wir nicht
aufstellen", klagt die Schulleiterin. Sie hofft jetzt auf eine baldige
Lösung.
Rathaus-Sprecher Andreas Sterken zufolge wird daran
gerade gearbeitet: "Das Thema ist sehr komplex, unterschiedliche
Fachbereiche werden miteinbezogen." Hintergrund des
Veranstaltungsverbots seien die erhöhten Sicherheitsanforderungen nach
dem Loveparade-Unglück in Duisburg. Betroffen seien Sterken zufolge
nicht nur die Schule, sondern auch Vereine, die Turnhallen für andere
Zwecke mit mehr als 200 Besuchern nutzen.
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