Immer wieder hatten sich Bürger beschwert, dass Teile des Platzes zwischen Bücherei und Waagehaus nach nächtlichen Treffen von Müll und Scherben übersät seien. Politiker – darunter Holzgräber – forderten Konsequenzen, die Stadt verhängte seit 2010 von Mai bis September das Verbot: Gläser und Flaschen aus Glas durften dort nicht mehr mitgeführt werden.
Nun die Kehrtwende: Das Verbot würde vor Gericht keinen Bestand haben", begründet Stadtsprecher Andreas Sterken. Die Verwaltung könne nicht dokumentieren, dass es dort zu Verletzungen durch Glasscherben in erheblichem Umfang kommen könne. "Die Stadt hätte nur mal Bürger auf der Stadtparkinsel anrufen müssen", kontert Holzgräber. "Am 8. März, an einem Samstag, habe ich über die Feuerwehr die Bereitschaftsbeamtin angerufen, weil am Sitzrondell Schnapsflaschen und massenweise Glasscherben herum lagen. Und zwischen den Pflastersteinen liegen viele kleine Splitter – hier besteht Verletzungsgefahr", schildert er. "Vor allem an Samstagen und Sonntagen sind dort Scherben. Ich kann meinen 16 Monate alten Sohn Till hier nicht spielen lassen", sagt Dorothe Budke.
Auch Nadine Vogt, Mutter von Hanna und Christian (beide 2), meint: "Hier im Stadtpark sind doch viele Familien. Man muss sehr auspassen, dass die Kinder nicht in eine Scherbe fassen." Holzgräber befürchtet, dass ohne Verbot das weggeworfene Glas weiter zunimmt. "Wer haftet etwa, wenn sich spielende Kinder daran verletzen?"
Holzgräber sieht im Rathaus ein generelles Defizit: "Die Kommunikation der Verwaltung mit den Bürgern beziehungsweise der Politik stimmt hinten und vorne nicht", wettert er. "Das Glasverbot ist kein Einzelfall." Die CDU hatte von der Verwaltung bis zum 13. März eine Prioritätenliste für Schulsanierungen angefordert, doch die ließ das Ultimatum verstreichen – und erntete Kritik vom CDU-Fraktionschef. "Norbert Gand hat damit völlig recht", sagt Holzgräber. Sein Fazit: "Die Bürgermeisterin hat die Verwaltung nicht im Griff, sie zeigt Führungsschwächen."
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