"Im Kommunikationszeitalter muss man Patienten zugestehen, Fernsehen und Internet individuell zu betreiben. Bislang ist es ja häufig so, dass der lauteste Patient in einem Krankenzimmer die Fernbedienung bekommt", sagt Georg Massion, Vertriebsleiter von Clinicall. "Unsere Geräte haben einen Touchscreen und können bei Bedarf auch mit den Augen oder mit einem Hilfsmittel gesteuert werden." Der Bildschirm habe eine kratzfeste Glasscheibe. "Dadurch lässt sie sich auch gut desinfizieren." Die Bildschirme können entweder per Schwenkarm an der Wand angebracht werden oder in einem dünnen, nachttischähnlichen Rollwagen, der dorthin geschoben werden kann, wo er gebraucht wird.
Im Bethesda-Krankenhaus in Mönchengladbach sind die Geräte, die auf dem Betriebssystem Windows 8 basieren, seit etwa drei Jahren im Einsatz. Etwa 200 der 260 Betten sind bereits mit den Monitoren ausgestattet. "Sie werden sehr gut angenommen", berichtet Verwaltungsleiter Hauke Keim. Weil die Zimmer sehr klein seien, habe man sich für die Schwenkarm-Variante entschieden. "Internet anzubieten, ist heute zeitgemäß. Das sieht man auch bei älteren Menschen." So habe ein 72-jähriger Privatpatient, der zunächst auf einer normalen, aber mit den neuen Geräten ausgestatteten Abteilung untergebracht war, später nicht auf die Privatstation verlegt werden wollen, wo die neuen Bildschirme noch fehlten.
"Die Geräte können auch therapeutisch eingesetzt werden, indem dort beispielsweise Filme mit Reha-Gymnastik aufgespielt werden", sagt Georg Massion. Entwickelt werden die Geräte in Neuss. 20 Mitarbeiter sind hier tätig. Die Herstellung erfolgt bei dem Partnerunternehmen Advantech in Taiwan. Der Hildener Firmengründer Frank Remih hatte übrigens schon vor etwa 15 Jahren angefangen, Nachttische zu bauen, in denen Computer versenkt werden können.
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