Ob Hund,
Katze, Maus, Papagei oder Wellensittich: Wenn ein Haustier stirbt oder
eingeschläfert werden muss, ist das für die Besitzer häufig ein echter
Trauerfall – fast so, als hätten sie einen menschlichen Angehörigen
verloren.
Von Christian Kandzorra
Nicht jeder will seinen tierischen Gefährten etwa auf
einem Tierfriedhof beerdigen – eine Alternative: eine Einäscherung in
einem Tierkrematorium. Eine solche Einrichtung wollten Gisela und
Hans-Jürgen Eckstein ursprünglich in Grevenbroich eröffnen, doch ihre
Grundstücks-Anträge wurden – wie sie erzählen – mehrfach abgelehnt. Nun
haben sich die beiden Hülchrather an der Stadtgrenze zu Grevenbroich, im
Bedburger Gewerbegebiet, selbstständig gemacht.
Die Nachfrage ist groß: "Wir betreiben im
Städtedreieck Köln, Düsselsorf, Aachen das einzige Krematorium für
Tiere", sagt Hans-Jürgen Eckstein (58). In einer Ausstellung bieten sie
zahlreiche verschiedene Urnen für die Asche der Tiere an – etwa eine in
Herzform mit einer Hundetatze. "Viele Leute schätzen es, ihr Tier
persönlich bis zum Schluss begleiten zu können", sagt Gisela Eckstein
(54).
An der Robert-Bosch-Straße hatte das Hülchrather Paar
ein bereits bestehendes Gebäude erworben. Der fast sieben Jahre
andauernde Kampf um ein Grundstück für das Krematorium war damit
beendet. In Grevenbroich sei ihre Idee, so Gisela und Hans-Jürgen
Eckstei, bis zuletzt fast gänzlich auf Ablehnung gestoßen – nur eine
Fläche im Gewerbegebiet Ost, die bis heute nicht erschlossen ist, sei
der Familie angeboten worden.
"Ein Tierkrematorium ist ein sehr emotional
vorbelastetes Thema. Viele Leute wollen sich gar nicht richtig mit damit
auseinandersetzen, weil es vielleicht mit schlechten Gerüchen oder
anderen Belastungen in Verbindung gebracht wird", erklärt sich
Hans-Jürgen Eckstein die Ablehnung der Idee in Grevenbroicher
Ratsgremien. Doch das sei nicht der Fall: "Wir sind keine
Tiervernichtungsanlage. Wir äschern Kleintiere auf Nachfrage ihrer
Besitzer ein, damit sie sich von ihrem Tier würdevoll verabschieden
können", so Gisela Eckstein.
24 Stunden ist das Tierkrematorium erreichbar, auf
Wunsch werden verstorbene Tiere auch abgeholt. "Die Besitzer können sich
bei uns sogar in einem eigens dafür geschaffenen Trauerraum von ihrem
Tier verabschieden." Viele Halter würden die Asche ihres Tiers auch mit
nach Hause nehmen, was in Deutschland nicht verboten ist.
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