Offenbar ist es das für manchen Hundebesitzer in der Südstadt allerdings schon. Die Anwohner der Schirnerstraße haben daher selbst gebastelte Schilder aufgestellt. Knapp 20 Zentimeter sind sie hoch und stehen in Pflanzenbeeten. Sie zeigen den Hinweis, dass die Beete und die Straße nicht als Hundetoilette missverstanden werden sollen. "Wir wollen damit auf die Probleme hier aufmerksam machen", erklärt Ulrike Oberbach. "Vielleicht rüttelt das ja manchen Hundebesitzer, der sich bislang nicht für die Häufchen zuständig fühlte, wach", sagt die 60-Jährige – und erhält Zustimmung von ihren Nachbarn.
Andrea Conrads-Wendtland (54) nickt. "Es heißt ja nicht um sonst: Das Problem liegt in der Regel am anderen Ende der Leine", sagt sie. "Wir sind es jedenfalls leid. Und es handelt sich hier um eine Spielstraße." Eltern müssen also gut aufpassen, dass ihre Kinder nicht mit dem Kot in Berührung kommen. Schließlich kann er zu Infektionen führen – zum Beispiel durch Würmer oder abgelagerte Eier von Parasiten. Der Mediziner Dr. Michael Dörr, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, macht auf weitere Gefahren aufmerksam. "Es kann sein, dass die Tiere keinerlei Symptome zeigen, ihr Kot aber dennoch Keime enthält, die beim Menschen zum Beispiel Brech-Durchfall auslösen."
Die Anwohner machen daher nicht nur mit Schildern mobil. Sie sprechen bei Vergehen bewusst Gassigänger an. Dabei machen sie darauf aufmerksam, dass die Schirnerstraße im Einzugsbereich von drei Schulen liegt. Und sie weisen darauf hin, dass der Kot für viele Mitbürger auf ihrer Runde um den Block ein Problem ist. "Hier kommen auch junge Mütter mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer oder Senioren mit Rollatoren entlang", sagt Oberbach. "Sie können den Haufen in der Regel nicht ausweichen, weil sie diese erst zu spät sehen. Das gibt dann eine Riesensauerei."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen