Grefrath
ist einer der kleinsten Stadtteile, das Dorfleben ist aber sehr
lebendig. Auch Schützen setzten sich für weitere Verbesserungen ein.
Von Susanne Zolke
Reiner Kivelitz ist optimistisch, was die Zukunft von
Grefrath angeht. "Gerade im vergangenen Jahr hat sich die Lage sehr
verbessert", sagt Kivelitz, der in Grefrath lebt, seit er denken kann.
"Wir haben hier endlich wieder einen eigenen Arzt, das ist besonders für
die älteren Leute enorm wichtig, die mobil eingeschränkt sind", sagt
der Präsident der örtlichen St. Sebastianus Schützenbruderschaft.
Auch für die jüngere Generation gib es in dem
Stadtteil, in dem zur Zeit 3636 Menschen wohnen, Angebote. "Mit zwei
Kitas ist die Kinderbetreuung gut ausgebaut", sagt Kivelitz, der
ehemaliger Leiter der Grundschule Hochneukirch ist. Metzgerei, Bäckerei,
"Büdchen", ein Kiosk, ein Handwerksbetrieb und ein Aquaristik-Handel –
der Grefrather Ortskern ist lebendig. Auch eine Änderungsschneiderei mit
integrierter Poststelle ist Teil des Ortskerns.
"Die Schneiderei ist kürzlich in ein größeres
Ladenlokal gezogen und hat die Post mitgenommen. Für beides ist jetzt
mehr Platz da, das ist auch sehr angenehm", erklärt Kivelitz. Seit knapp
drei Jahren sitzt Annemarie Jansen am Postschalter, der an allen
Werktagen vormittags für anderthalb Stunden geöffnet hat. "Ich würde
auch gerne zusätzlich nachmittags öffnen, da macht allerdings die
Deutsche Post nicht mit, das ist ein bisschen schade", sagt Jansen.
Neues Leben ist in die ehemalige Schlecker-Filiale
eingezogen. Seit Sommer 2012 versprühte das Ladenlokal die typische
Tristesse geschlossener und nicht neu vermieteter Geschäfte. Aber in dem
Laden, der vor dem inzwischen insolventen Drogerie-Anbieter einen
Haushaltswarenladen beherbergte, bewirtet inzwischen Stefanie Hüpen ihre
Gäste mit Kaffee und Kuchen. Das "Tante Steffi" hat im November
vergangenen Jahres eröffnet, die frisch gebackene Besitzerin hat sich
damit einen Traum erfüllt. "Es macht unheimlich Spaß. Ein Café zu führen
ist einfach etwas Schönes, das wollte ich schon immer gern machen",
sagt sie. Von ihren Kunden ist die 41-Jährige ganz angetan. "Den
Grefrathern eilt ja ein Ruf voraus, sie seien etwas eigen, das kann ich
überhaupt nicht bestätigen, alle sind freundlich, offen und auch sehr
hilfsbereit." Besonders freut sie sich, wenn sich in ihrem Café, in dem
es auch eine Spielecke für die kleinen Gäste gibt, die Generationen
treffen. "Kürzlich waren Mütter mit ihren kleinen Kindern da und auch
einige Senioren. Die Kinder sind sofort zu den älteren Gästen hin, das
war richtig schön anzusehen", sagt Hüpen.
Im Café können sich die Grefrather gleichzeitig mit
dem nötigsten an Lebensmitteln versorgen. "Das ist auch eine
Verbesserung", erklärt Reiner Kivelitz, der sich mit den Schützen auch
für Verbesserungen vor Ort einsetzt. Allerdings sieht er bei der
Lebensmittelversorgung in Grefrath generell noch Defizite. "Wenn ich in
die Nachbarschaft gucke, nach Holzheim oder Büttgen, dann haben die alle
gleich mehrere Lebensmittelketten, zumindest einen Supermarkt sollten
wir hier schon auch haben, der würde mit Sicherheit gut angenommen."
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