Montags bis freitags werden zurzeit rund 1170 Essen in Grevenbroich gekocht. Diese werden in Behältern, die die Temperatur auf 60 Grad halten, ausgeliefert und können dann in den Mensen und Essräumen warmgehalten und ausgegeben werden. Doch das wird sich nach dem Umzug in die Nachbarstadt ändern. "In Zukunft werden die Speisen kalt zubereitet, von Dormagen aus geliefert und müssen vor Ort fertig gegart werden", erklärt Krankenhausdirektor Ralf Nennhaus. Die Zubereitung vor Ort erfordere eine spezielle Technik, die "sicherlich nicht jeder Kindergarten hat", ergänzt Rudolf Hohmann. Es sei im Einzelfall zu prüfen, ob sich eine Umrüstung lohne oder man Alternativen bieten könne.
Falls es diese nicht gibt, muss manche Schule oder Kita darüber nachdenken, ihr Essen von anderen Anbietern zu beziehen. Profitieren könnte unter anderem die Großküche der Werkstatt für Behinderte (WfB). Auch diese liefert Mittagessen in Behältern, die die Temperatur auf 60 Grad halten, aus. Zurzeit zählen sechs Schulen sowie elf Kitas zu den Kunden – im vergangenen Jahr waren es rund 100 000 Portionen, etwa zehn Prozent wurden nach muslimischen Speisevorschriften gefertigt. "Der Umsatz der Großküche hat sich seit 2007 verdreifacht", teilt der kaufmännische Leiter Norbert Wickendick mit.
Zu den Kunden gehört die knapp tausend Schüler zählende Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. "Schulessen stellt einen Spagat zwischen Preis und Qualität dar", meint Jürgen Weitz. der stellvertretende Schulleiter. Die Toleranzgrenze hält er bei "drei Euro pro Mahlzeit" für erreicht. "Wir gehen nicht davon aus, dass unsere Mahlzeiten in Zukunft durch die längeren Transportwege teurer werden", sagt Ralf Nennhaus. Allerdings seien Preis- steigerungen im Lebensmittelbereich zu berücksichtigen. Und natürlich die Frage, wie die Einrichtungen mit dem neuen "Cook&Chill"-Verfahren umgehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen