Montag, 6. Januar 2014

Dormagen Stadtbibliothek gewinnt neue Nutzer

Leiterin Claudia Schmidt und ihr Büchereiteam konnten sich im abgelaufenen Jahr über ein Kundenplus von 15 Prozent freuen. 2014 wird die Medien-Auswahl in der Bibliothek noch größer. Auch Sehbehinderte werden berücksichtigt. Von Stefan Schneider
Es sind stolze Zahlen, die das Team der Dormagener Stadtbibliothek um Leiterin Claudia Schmidt in diesen Tagen der Öffentlichkeit präsentieren kann. Die Kundenzahl ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen, mittlerweile nutzen 4740 Menschen die Angebote der Bücherei. 2013 habe es einen Zuwachs von 15 Prozent gegeben, berichtet Schmidt. Da ist es keine Überraschung, dass auch die Ausleihzahlen in die Höhe geschnellt sind. 223 000 Mal wurden im abgelaufenen Jahr Medien ausgeliehen, vier Prozent mehr als 2012.
Die große Nachfrage ist möglicherweise auf das attraktive Angebot zurückzuführen, das ständig weiterwächst. Die Dormagener Stadtbibliothek geht jedenfalls mit der Zeit. Das lässt sich nicht zuletzt daran ablesen, dass die Einrichtung seit November 2011 Konsolenspiele und regelmäßige "Gamingdays" für junge Nutzer anbietet – und seit Ende des vergangenen Jahres auch elektronische Bücher (eBooks) – ebenso wie eVideos und eAudios. Über das Internetportal www.onleihe-niederrhein.de sind derzeit schon mehr als 8000 Titel erhältlich, teilt Stadtsprecher Harald Schlimgen mit.
Möglich macht die Ausleihe dieser modernen Medien die Zugehörigkeit der Dormagener Stadtbibliothek zu einem Verbund mit neun anderen Büchereien. Darunter sind Goch, Kamp-Lintfort, Kleve, Moers und Nettetal. Die Beteiligung dort sei ein wichtiger Schritt in die Zukunft, so die Einschätzung bei der Stadtverwaltung und in der Stadtbibliothek. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Menschen zunehmend auf Tablets oder Smartphones lesen und sich dort Filme ansehen oder Hörbücher abspielen", erläutert Leiterin Claudia Schmidt.
Weil Stillstand schnell zum Rückschritt werden kann, hat sich das Bibliotheksteam auch für 2014 wieder Einiges vorgenommen. So sollen mit Unterstützung der Bürgerstiftung Dormagen und des Fördervereins der Bibliothek zusätzliche Hörbücher im sogenannten DAISY-Format angeschafft werden.
Dieses digitale Format ist speziell für sehbehinderte und blinde Menschen entwickelt worden. Es ermöglicht ihnen unter anderem, einzelne Kapitel und Stellen in den Hörbüchern auszuwählen. Mit Hilfe der Sparkassenstiftung will die Stadtbibliothek außerdem verstärkt "Medienkisten" zu bestimmten Themen für Schulen und Kindertagesstätten anbieten. In diesen Themenkisten finden sich unterrichts- und projektbegleitende Materialien – von Sachbüchern über Romane bis hin zu Filmen und Tondokumenten. "Hier stellen wir eine wachsende Nachfrage bei den Bildungseinrichtungen fest", erzählt Claudia Schmidt. Die Bücherei selbst ist längst zum Lernort geworden; täglich kommen Einzelnutzer oder Gruppen, um am eigenen Laptop oder an den PC der Bibliothek zu lernen. Die Förderung der Lese- und Medienkompetenz dürfte auch in Zukunft ein wichtiges Ziel bleiben.
Für andere Kunden sollen künftig übrigens ebenfalls "Themenkoffer" in der Stadtbibliothek erhältlich sein. Wer sich beispielsweise für den russischen Schriftsteller Leo Tolstoi interessiert, erhält in einem Paket zum ersten Kennenlernen eine Biografie, ein Hörbuch, den berühmten Tolstoi-Roman "Krieg und Frieden" sowie den Film "Ein russischer Sommer".
Weitere Medienkoffer sind zu Länderthemen wie "Ein Jahr in Schweden" oder Lebenssituationen wie "Älter werden", "Glücklich mit Hund" oder "Vorlesen für Senioren" geplant. Die VR Bank unterstützt gemeinsam mit dem Förderverein der Bibliothek dieses Vorhaben. "Dabei kommen wir gern auch den Wünschen und Vorschlägen unserer Kunden nach", kündigt Claudia Schmidt an.
Die positive Entwicklung der Stadtbibliothek passt gut zu einem Jubiläum, das die Einrichtung in diesem Jahr begehen kann: Sie wird 50 Jahre alt. Das soll in der Woche vom 6. bis 13. September ausgiebig gefeiert werden. Das Programm ist noch nicht verraten worden. Feststehen dürfte aber, dass die ein oder andere Lesung dazugehören wird.
Quelle: NGZ

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