Montag, 7. April 2014

Kaarst Drei-Besen-Tag ist "Großputz" für Kaarst

Schon seit 15 Jahren gibt es den Drei-Besen-Tag, und auch an diesem Wochenende packten viele Kaarster mit an, um die Stadt von Unrat und Müll zu befreien. Initiator Peter Becker soll von den Schützen für sein Engagement geehrt werden. Von Rudolf Barnholt
 
Peter Becker, damals Geschäftsführer der Kaarster Schützenbruderschaft, hat ihn vor 15 Jahren ins Leben gerufen, den Drei-Besen-Tag. Am Samstag befreiten Ehrenamtler wieder alle Ortsteile von achtlos Weggeworfenem. 28 Kubikmeter Abfall kamen so zusammen.
Die Beteiligung in den einzelnen Ortsteilen war sehr unterschiedlich. Die meisten Helfer konnten in Kaarst motiviert werden. Im Holzbüttgen waren Dieter Hellendahl und Willi Schlabbers die einzigen Schützen, die sich die Hände schmutzig machten. Ältester Teilnehmer dürfte Lorenz Hense gewesen sein. Der 85-Jährige begründete seinen Einsatz so: "Ich finde es schrecklich, dass überall so viel rumliegt."
In allen vier Ortsteilen gab es übereinstimmende Erkenntnisse: Die Menge an Abfall hat nicht zugenommen. Und Getränkedosen und -flaschen, auf die es Pfand gibt, sind kaum noch in der freien Natur zu finden. Ebenfalls erfreulich: Spritzen, wie sie von Drogenkonsumenten benutzt werden, mussten nicht aufgesammelt werden. In Vorst hatte am frühen Samstagvormittag der stellvertretende Brudermeister Willi Geers 125 Mülltüten verteilt, außerdem Picker und Handschuhe. Der jüngste Teilnehmer war der achtjährige Jan Spahn. Insgesamt sorgten 30 Personen in Vorst für ein sauberes Erscheinungsbild. Unter ihnen Johannes Schulze als Privatmann. Er fand die Resonanz nicht gerade überwältigend: "Wenn sich von 6000 Einwohnern nur 30 beteiligen, ist das gerade mal ein halbes Prozent." In Holzbüttgen wurden Dieter Hellendahl und Willi Schlabbers von Mitgliedern der DJK Holzbüttgen unterstützt. Und von Ratsherr Christian Horn. Christoph Demuth hatte die Aktion in Büttgen organisiert. "Knapp 40 Schützen machten mit, darunter viele Edelknaben", erklärte Demuth. Die Ehrenamtler trafen sich anschließend auf dem Gelände des Bauhofs, die Kaarster in der Gaststätte Johnen. Bei Erbsen- beziehungsweise Gulaschsuppe tauschten sich die Teilnehmer über ihre "Funde" aus. Mehrere Autoreifen, zwei Flachbildfernseher, das waren die außergewöhnlichen Abfälle in Kaarst. In Tüten verpackter Hundekot musste in Holzbüttgen immer wieder aufgehoben werden. In einem Vorster Neubaugebiet wurden Balken, aus denen lange Nägel ragten, beseitigt. Möglich, dass sich dort Kinder eine Hütte bauen wollten, was aber wegen der Nägel viel zu gefährlich gewesen wäre.
Ralf Stübben erlebte seinen ersten Drei-Besen-Tag als Bauhof-Leiter. "Ich finde, das ist eine ganz tolle Aktion", sagte der 52-Jährige, der 14 Mitarbeiter im Einsatz hatte. In der Gaststätte Johnen wurde es nach getaner Arbeit feierlich: "Ich würde mich freuen, wenn nächstes Jahr wieder alle mit dabei sind", erklärte Bürgermeister Franz-Josef Moormann. Und er dankte Peter Becker für sein Engagement. Der sagte Dankeschön für die Unterstützung, die die Stadt den ehrenamtlichen Müllsammlern von Anfang an gewährt hat. Stefan Stamm, Geschäftsführer der Kaarster St. Sebastianer, hatte dafür gesorgt, das Becker als allererster den Königsorden von Markus Zingraf verliehen bekommt. "Ich bin ehrlich gerührt", gestand der 78-Jährige.
Quelle: NGZ

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