Beispiele dazu nennt sie mehrere – etwa den Umbau des Neuen Rathauses, ein Millionen-Projekt der städtischen Tochter Stadtentwicklungsgesellschaft: "Bislang war ich in die Planung nicht eingebunden. Dabei gibt es viele Vorgaben, die eingehalten werden müssen, etwa bei den Stufen oder beim Treppengeländer. Ich habe mich jahrelang zum Thema Barrierefreiheit fortgebildet", so Häke. "Ich habe gehört, dass ich jetzt einbezogen werden soll, doch der Umbau startet ja schon in Kürze."
Das Projekt sei kein Einzelfall. Auch bei der Bauplanung für Kindergärten sei sie selten von der Verwaltung eingeschaltet worden. "Und beim Umbau der Alten Feuerwache ist nicht die Stadt, sondern die Architektin auf mich zugekommen", so Häke. Dabei sei laut Stadt-Satzung die Behindertenbeauftragte rechtzeitig zu informieren, wenn Planungen die Belange der behinderten Menschen berühren könnten. Zudem müsse sie Gelegenheit zur Stellungnahme haben.
Kritik wegen mangelnder Barrierefreiheit übt Häke beispielsweise am Volkshochschul-Haus an der Bergheimer Straße. "Dort fehlt seit Jahren eine Rollstuhl-gerechte Rampe. Deswegen haben sich schon mehrere Behinderte beschwert. Charlotte Häke nennt aber auch ein positives Beispiel: "Für den geplanten Bauhof-Neubau in Noithausen wurde ich frühzeitig einbezogen. Ich konnte einige Ideen einbringen."
Verbesserungsbedarf sieht Häke nicht nur bei Stadt-Gebäuden. Ein Problem, das in ihrer Sprechstunde oft Thema ist: "Wir haben in Grevenbroich zu wenige bezahlbare barrierefreie Wohnungen für Menschen, deren finanzielle Situation sich durch ihre Behinderung verschlechtert hat."
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