Bisher boomte Kabarett in Jüchen: Nicht nur Jüchener, auch Kulturinteressierte aus dem Umkreis wie Neuss oder Mönchengladbach besuchten die Peter-Giesen-Halle in Garzweiler und das Foyer der Realschule in Jüchen, sahen etwa Guido Cantz, Wilfried Schmickler oder Willibert Pauels. Im vergangenen Jahr gab es erstmals einen leichten Rückgang. Dem steuerte die Verwaltung entgegen, indem sie erstmals Programm-Flyer drucken ließ. Die erhoffte Trendwende blieb aus: Bisher wurden in diesem Jahr 306 Abos für die Peter-Giesen-Halle (Vorjahr: 345) und 208 (2013: 204) für die Realschule veräußert. Bürgermeister Harald Zillikens will nicht von generell nachlassendem Interesse sprechen: "Hier muss ein längerer Zeitraum beobachtet werden, um festzustellen, ob es sich um einen Trend handelt oder ob es eher am jeweiligen Jahresprogramm liegt." Das Ziel der Gemeindeverwaltung sei, für 2015 ein "attraktives Programm" zu gestalten. Zurzeit fänden Gespräche mit Künstleragenturen statt. Für die Giesen-Halle (Platz für 582 Zuschauer) sollen TV-bekannte Akteure gebucht werden, für die Realschule (Fassungsvermögen: 250 Plätze) Künstler mit weniger hohem Bekanntheitsgrad. Dazu steht Kulturamts-Leiter Bernd Krahwinkel ein Budget in Höhe von 60 000 Euro zur Verfügung. Zillikens hält dies für "ausreichend". Allerdings: Auch in Jüchen gibt es Konkurrenz, etwa im "Redhot". Dort tritt am 10. April Markus Krebs auf - zeitgleich mit Thomas Freitag.
Der Grund für die geplante Preiserhöhung: Wegen der Einführung der "Betriebe gewerblicher Art (BgA)" für Veranstaltungsstätten fällt Mehrwertsteuer an; diese wollte die Verwaltung auf die Zuschauer umlegen. Die Tickets für Einzeltermine sollten 15 und 35 Euro kosten. Die Abopreise sollten erhöht werden für alle acht Termine auf 118 statt 110 Euro und auf 107 statt 100 Euro. Für vier Termine in der Giesen-Halle sollten 86 statt 80 Euro, 75 statt 70 Euro und 64 statt 60 Euro bezahlt werden, für vier Auftritte in der Realschule 43 statt 40 Euro.
CDU-Politiker Karl-Heinz Ehms hält die Preissteigerung für "vertretbar", hatte dafür gestimmt "Das hätte einen Euro pro mehr pro Veranstaltung gekostet." Jetzt entscheidet der Gemeinderat am 15. Mai.
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