Auf Anregung der Verwaltung soll der Ausschuss dem Rat heute eine Veränderungssperre empfehlen, um weitere Einzelhandelsflächen mit Zentren- und Nahversorgungs-Charakter am Hammerwerk zu verhindern. Denn diese würden der Innenstadt und dem Bahnhofsviertel schaden. Während die Verwaltung einen "dm"-Drogeriemarkt und die Erweiterung von Edeka im ehemaligen Praktiker-Gebäude für vertretbar hält, lehnt sie die dort geplante Apotheke aber ab. Damit kann nicht jede Fraktion anfreunden.
"Wir stehen zum Einzelhandelsstandort-Konzept", sagt Wolfgang Kaiser (CDU): "Aber in Härtefällen sollte man abwägen." Aus seiner Sicht sei eine Apotheke am Hammerwerk nicht schädlich für die Innenstadt. "Wir sehen eher die Gefahr, dass es sonst Leerstände im ehemaligen Baumarkt geben wird", betont Kaiser. Die UWG bezeichnet den Standort am Hammerwerk sogar als ideal für einen Pharmazie-Anbieter: "Nachdem die Apotheke in Elfgen geschlossen wurde, ist es zu einer Unterversorgung in diesem Gebiet gekommen. Warum die Stadtverwaltung das nicht will, ist mir schleierhaft", sagt Vorsitzender Carl Windler.
Kritik an den Verantwortlichen im Rathaus übt auch Karl-Heinz Wolf von der FDP: "Ich habe Gesprächsprotokolle, nach denen die Stadt dem Investor die Genehmigung für eine Apotheke in Aussicht stellte – diese aber nach zwei Monaten wieder zurückzog", betont er und meint: "So kann man nicht miteinander umgehen."
Fraktionsvorsitzender Holger Holzgräber signalisiert, dass sich die SPD für eine Veränderungssperre aussprechen werde – nicht nur, weil sie eine Apotheke für "innenstadtrelevant" halte. "Wir müssen uns an das Einzelhandelsstandort-Konzept halten. Würden wir es aufweichen, treten wir denen vor das Schienbein, die sich in der Vergangenheit daran gehalten haben", argumentiert er.
Der Planungsausschuss trifft sich heute um 18 Uhr im Sitzungssaal des Bernardushauses.
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