Und wenn der Karnevalsumzug diesmal auf die zusätzliche fahrbare Disco-Anlage des "fußkranken" DJ Bernd Müller verzichten musste, hatten die Eltern gut improvisiert. Väter hatten fahrbare Musikanlagen gebaut – und so hatte beispielsweise der Katholische Kindergarten an der Mühlenstraße ein unüberhörbares "Musikalisches Hexenhaus" auf einen Bollerwagen installiert.
Auf ihrem Weg durch Hochneukirch sammelten die Kinder möglichst viele Kamelle, Bälle, Stifte, Malblöcke und vieles mehr. "Ich wüsste nicht, wo es das noch einmal gibt, dass nicht die Zuschauer mit Süßigkeiten belohnt werden sondern die Akteure eines karnevalistischen Umzugs," sagte Jürgen Hansen, der Leiter der Kindertagesstätte "Sausewind". Den ersten große "Stau" des Umzugs gab es dann prompt vor dem Lottogeschäft, wo Bernd Weckauf gemeinsam mit seiner Frau Simone und Angestellten vom Vordach aus kartonweise Süßigkeiten in die Menge warf.
Die kleine Celina (3) war als bezaubernde Prinzessin verkleidet, ihr Bruder Benjamin (2) als Tiger. Doch das Füllen der mitgebrachten Tragetaschen war für sie fast noch wichtiger als das Verkleiden. Mathilda (4) war schon zum dritten Mal mit dabei und strahlte: " Ich mag am liebsten Süßes!" Ihre Mutter Sylvia Jansen bestätigte, dass es später zu Hause immer das Schönste sei, den Inhalt der Tragetasche zu sichten.
Wie in Hochneukirch belohnten auch Verwandte und Anwohner die Kinder in ihren närrischen Kostümen mit Süßigkeiten. So auch Peter Heimanns und Ehefrau Hannelore, die erst seit drei Jahren in Jüchen leben und von diesem Brauch restlos begeistert sind. Besonders witzig wirkte der Schulpflegschaftsvorsitzende Frank Wirtz, der trotz seiner pinkfarbenen Hippieverkleidung und blonder Perücke dafür sorgte, dass den Kindern bei ihrer hochkonzentrierten Sammelleidenschaft nichts passierte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen