Eine Beobachtung, die Rainer Spenke, Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein, bestätigt. "Kegeln ist nicht mehr so ,in'. Jüngere Leute gehen eher zum Bowling", berichtet er. "Aber durch die Schließung von Kneipen und Gaststätten hat sich die Zahl der bereitstehenden Bahnen verringert." Dadurch könne es nun durchaus passieren, dass die freien Termine auf den verbliebenen Kegelbahnen knapp würden. Gut für die Betreiber. "Denn eine Bahn lohnt sich nur, wenn sie gut ausgelastet ist. Schließlich kostet sie einiges im Unterhalt."
Der Belag der Bahn müsse regelmäßig abgezogen werden, auch die Stellmaschine einer Anlage könne schon mal kaputt gehen. Berthold Königs hat auf seiner Kegelbahn in Kapellen noch eine treue Fangemeinde. "Insbesondere das Wochenende ist beliebt. Ich habe aber auch Clubs, die in der Woche kommen." Meist Frauen und Männer ab 50 Jahren. "Ihnen ist es wichtig, sich regelmäßig zu treffen", weiß der Gastronom. "Das gemeinsame Essen und Trinken gehört für viele dazu." Selbst in höherem Alter. "Ich habe sogar einen Kegelclub, der nur aus Damen um die 80 Jahre besteht", erzählt Königs. "Ihnen macht das Kegeln immer noch Spaß. Und wer nicht mehr ganz so oft die Kugel heben kann, setzt zur Not setzt eben eine Runde aus." Ähnliches weiß Michael Moll zu berichten. Der 39-Jährige betreibt als Junior-Chef die Gaststätte "Kupferkanne" in Neurath.
Die Bahn aufzugeben, kommt dem Gastwirt daher gar nicht in den Sinn. "In Kürze will ich die ,Kupferkanne' ganz von meiner Mutter übernehmen", kündigt der 39-Jährige an. "Dann will ich auch die Bahn komplett neu machen. Das ist nach 17 Jahren mal nötig."
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