Das "Solarpotenzialkataster" ist einfach zu nutzen: Über die Internetseite der Stadt Neuss gelangt man auf eine Übersichtskarte des Stadtgebiets. Eine Suchfunktion ermöglicht es, direkt zu einzelnen Objekten zu zoomen. Alle Gebäude sind ihrer Solar-Tauglichkeit nach farblich gestaltet – von Grün ("gut geeignet") bis Rot ("nicht geeignet"). Dabei werden die Eignung eines Daches an sich sowie die Ausrichtung zur Sonne berücksichtigt. Auch möglicher Schattenwurf von benachbarten Gebäuden oder Bäumen ist einkalkuliert.
Für die Berechnungen seien nur öffentlich zugängliche Daten verwendet worden, versichert Raimund Franzen, stellvertretender Unternehmenssprecher der Sparkasse Neuss. Mit einem "Wirtschaftlichkeitsrechner" kann zudem geprüft werden, nach wie vielen Jahren sich eine mögliche Investition auszahlt. Neben einer Ertragsprognose lassen sich auch die Kosten für die Anlage abschätzen. "Das bietet eine sehr gute Orientierungshilfe im Gespräch mit Handwerkern", erklärt Franzen. Berücksichtigt werden müsste auch die derzeitige Ungewissheit über Änderungen beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Der große Solarboom scheint vorerst vorbei zu sein.
Der virtuelle Rundgang durch Neuss zeigt deutlich: Vor allem viele öffentliche Gebäude eignen sich hervorragend für den Bau von Solar- und Photovoltaikanlagen. So betreibt das Gebäudemanagement der Stadt Neuss (GMN) bereits sechs eigene sogenannte Solarthermieanlagen, die Sonnenstrahlung in Wärme umwandeln. Zudem ünterstützt die Stadt vier Bürgersolaranlagen, die auf den Dächern öffentlicher Schulen installiert wurden. Die Kommune ist durch die Projektgesellschaft für Rationelle Energienutzung (PRENU) auch an der Betreuung weiterer Anlagen beteiligt.
Optimale Bedingungen für Solaranlagen bieten Dächer und Türme von Kirchen. In der Nordstadt wusste man das schon 1997. Seitdem ist das "Solarkreuz" am Turm der evangelischen Reformationskirche zugleich Energieproduzent.
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