In Büttgen lautete das Motto diesmal: "Kickens, wie die Zick verjeht." Das Pfarrzentrum war bis auf den letzten Platz besetzt, Sitzungspräsidentin Margit Pütz hatte sich wegen eines Todesfalls in der Familie von Beate Hoster vertreten lassen. Maria Pape (80), über Jahre hinweg für ihren "Dorfklatsch" bekannt, trat diesmal als gestrenge Krankenschwester auf: Ihre Patientinnen mussten Körperpflege wie am Fließband betreiben. Die Zuschauerinnen hatten ihren Spaß, als sie sahen, dass das gemeinsam genutzte Toilettenpapier immer brauner wurde. Zum Schluss warfen sie den Inhalt ihrer Nachttöpfe ins Publikum: Es war zum Glück nur Konfetti drin.
Die "Büttger Spaßvögel" traten als Nonnen auf, hatten Namen wie Hallodria oder Frikadella und waren als lebenslustige Frauen mit der Situation im Kloster unzufrieden. Odilia Leßmann und Brigitte Werbitzky aus Driesch mimten die Tratschtanten. Eine ihrer Lebensweisheiten: "Wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht, lass" bloß nicht den Kopf hängen.
In Holzbüttgen geht es am intimsten zu. Es herrscht fast Wohnzimmer-Atmosphäre, und die Bühne ist extrem klein. Trotzdem kommen auch Gäste von auswärts, wie die Novesia-Garde aus Neuss. Vize-Kommandant Dieter Plake sparte nicht mit Lob: "Wir kommen immer gerne nach Holzbüttgen, hier ist die Stimmung immer besonders gut."
In Kaarst ging es sehr mondän zu, nostalgisch, aber auch ein bisschen verwegen. Das lag am Motto: "Ganoven, Glücksspiel, Charleston, Chic – die kfd tanzt in die 20er Jahre zurück." So bunt und abwechslungsreich das Programm auch war, es gab sogar einen "roten Faden": zwei unterschiedliche Pole, verkörpert durch die beiden Sitzungspräsidentinnen – Gerlinde Bierholz als Barbesitzerin und Inge Wetterau als "Schwester Doll Dolores vom Orden der karnevalistischen Schwestern". Letztere sollte am Ende des Abends nicht mehr die sein, die sie vier Stunden zuvor noch gewesen war.
Die "Kirchenmäuse" – unter ihnen die Stellvertretende Bürgermeisterin Anneli Palmen – überraschten mit ihrem tollen Gesang. Zünftige Büttenreden wie die von Marita Wilms, die aus dem Leben einer Bäuerin berichtete, gehörten ebenso zum Programm wie die Tanzgruppe St. Martinus um Heidi Becker.
Diese Tänzerinnen gehen in den wohlverdienten Ruhestand. Der Karneval der katholischen Frauen jedoch wird weiterleben – in allen Kaarster Ortsteilen.
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