Montag, 3. Februar 2014

Kaarst Kopp bleibt Spitzenkandidat der FDP

Mit Platz drei auf der Reserveliste für die aus der ihrer Partei ausgetretenen, ehemaligen CDU-Ratsfrau Uschi Baum sorgte die FDP auf ihrem Stadtparteitag für eine faustdicke Überraschung. Nicht alle fanden das auch gut. Von Stefan Reinelt
 
Listenplatz eins für den amtierenden Fraktionsvorsitzenden Günter Kopp, und auch der Partei-Chef Heinrich Thywissen hat auf Platz drei gute Aussichten auf ein künftiges Mandat im Stadtrat. Für Platz zwei auf ihrer Reserveliste zur Kommunalwahl am 25. Mai präsentierte die FDP ihren Mitgliedern auf dem Wahlparteitag eine faustdicke Überraschung. Selbst Ratsherr Volker Zachel musste nachfragen: "Handelt es sich bei genannter Ursula Baum um die ehemalige Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses?" Ja, es ist Uschi Baum, die am 21. Januar aus der CDU austrat und ihr Ratsmandat niederlegte. Zwei Tage später ging ihr Aufnahmeantrag bei der FDP ein.
Beim Parteitag war sie urlaubsbedingt nicht persönlich anwesend, so dass Günter Kopp einen Brief von ihr verlas. Sie kehre zurück zu ihren liberalen Wurzeln, schrieb sie. Beide Elternteile hätten sich bereits in der FDP engagiert. Ihre alte politische Heimat nannte Uschi Baum nicht beim Namen, erklärte nur, vorher in einer "großen bürgerlichen Partei" Mitglied gewesen zu sein. Dieser Coup des Abends, den so mancher führender Parteistratege mit einem verschmitzten Lächeln kommentierte, fand aber nicht bei allen anwesenden Personen seine Zustimmung. Mit 23 zu fünf Stimmen (bei vier Enthaltungen) erhielt Uschi Baum ein im Vergleich zu den meisten anderen Kandidaten schlechtes Ergebnis. Auf Platz vier und fünf der Reserveliste stattete die Versammlung den Spitzenkandidaten der Jung-Liberalen, den 18-jährigen Schüler Matthias Pruss, und Ratsfrau Astrid Werle mit guten Chancen auf ein Mandat aus.
Bei der Kommunalwahl 2009 erhielt die FDP mit 9,9 Prozent der Zweitstimmen ebenfalls fünf Sitze im Kaarster Stadtrat. Die dort zurzeit noch vertretenen Hanno Wilsch, Thomas Maring und Volker Zachel kandidierten nur für hintere Plätze auf der Reserveliste, ebenso der langjährige Fraktionsvorsitzende Jörg Löhler, der sein Amt und sein Mandat Ende 2013 aus beruflichen Gründen niedergelegt hatte. Beim Wahlparteitag gab er einen Rückblick auf die Legislaturperiode. Den neuen Standort für Ikea und die dazugehörige Verkehrsanbindung in das Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" bezeichnete er als "alternativlos". Die finanzielle Zukunft der Stadt würde nicht gut aussehen, wenn man nicht neues Gewerbe in Kaarst ansiedelt. Der U3-Ausbau sei gelungen, den Umbau der ehemaligen Grundschule an der Bussardstraße zur Kindertagesstätte kritisierte Löhler.

"Die FDP hatte sich für einen Umzug der Grundschule Stakerseite an die Bussardstraße ausgesprochen. Dafür wurden wir stark angegriffen", sagte er. Diese Umbaumaßnahme sowie die notwendige Sanierung oder ein möglicher Neubau der Grundschule in der Stadtmitte würde die Stadt nun teuer zu stehen kommen, so Löhler. Der von den Liberalen geforderte Seniorenbeirat ist in seiner Form nicht zu Stande gekommen, es gibt nur den Seniorenbeauftragten.
Dieses Thema möchte die FDP in der kommenden Legislaturperiode wieder aufrufen.
Quelle: NGZ

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