"Wir organisieren verschiedene Aktivitäten, die junge Menschen ansprechen sollen, und gleichzeitig sorgen wir damit auch für Nachwuchs", sagt Stefanie Jasper, die das Programm des Arbeitskreises mitbetreut. Dazu zählen auch Treffen abseits vom Karnevalsgeschehen wie Grillfeste oder Workshops, die junge Talente fördern sollen. "Die Jugendlichen können sich bei den Workshops selbst ausprobieren. Beispielsweise, ob in ihnen ein Talent als Büttenredner schlummert", sagt die Karnevalistin, die selbst im Karnevalsverein NGK Blau-Rot-Gold aktiv ist.
Unter den jungen Vereinsmitgliedern sind hauptsächlich Mädchen, die ihr Können bei der Tanzgarde unter Beweis stellen. "Häufig sind die Kinder und Jugendlichen im Verein, wenn deren Eltern das auch sind", sagt Jasper. "Dabei befindet sich das Vereinsleben im Wandel. Die Vereine sind lockerer geworden und gehen auf die Wünsche und Ideen der jungen Mitglieder ein."
Aber Neusser Jugendliche können auch ohne Vereinsmitgliedschaft den Karneval miterleben. Das Haus der Jugend läuft in diesem Jahr wieder beim Kappessonntagszug mit. "19 Kinder zwischen zwölf und 18 Jahren nehmen bislang am Karnevalsumzug teil", sagt Erlebnispädagogin Victoria Dahm. Das Projekt wird von Aktion Mensch unterstützt. "Wir gestalten unsere Kostüme selber und verkleiden uns in diesem Jahr als Paradiesvögel", sagt die Projektleiterin. Das Mitmachprojekt kommt im Jugendzentrum gut an und steht unter dem Motto Inklusion. "Ganz wichtig ist uns, dass auch Kinder mit Behinderung teilnehmen können, ebenso wie an der Party am 28. Februar", sagt die 44-Jährige. Beim "Partysalat" ist jeder, ob mit oder Kostüm, willkommen.
Dass für Jugendliche im Karneval zu wenig geboten wird, findet die 17-Jährige Julia Altmann. "Bei uns an der Schule gibt es bloß eine kleine Feier an Altweiber für die unteren Stufen", sagt die Schülerin des Humboldt-Gymnasiums. Sie geht am Sonntag den Umzug in der Innenstadt gucken und feiert am Montag in Holzheim weiter. "Für Leute unter 18 Jahren ist es schwierig, auf Partys zu kommen. Es wäre schön, wenn es mehr Veranstaltungen geben würde", sagt sie.
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