"Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf rückt bei vielen Eltern immer stärker in den Fokus. Und da kommt das Angebot, das viele Grundschulen mittlerweile bieten, vielen gerade recht", sagt Gabriele Cunrady, Schulleiterin an der Burgunder-Grundschule in der Nordstadt. Rund 60 Kinder werden in der zweiten Ferienwoche dort zur Schule gehen. "Doch mit Schule hat die OGS dann im Vergleich zum normalen Alltag nicht viel zu tun", sagt Cunrady. Auf dem Programm stehen in den Ferien weder Hausaufgabenbetreuung noch Lernförderung. "Wir unternehmen mit den Schülern etwas, machen Ausflüge und verfolgen diesmal ein Gartenprojekt", sagt die Schulleiterin.
Immer mehr berufstätige Eltern seien auf das OGS-Angebot angewiesen, was auch die Stadtverwaltung bestätigt: "Der Offene Ganztag gewinnt zunehmend an Bedeutung", sagt ihr Sprecher Michael Kloppenburg. Die Verwaltung reagiere mit dem Offenen Ganztag nicht nur auf die Notwendigkeit der Eltern, Familie und Beruf zu vereinbaren. Es gehe auch um "Verbesserung von Bildungschancen und Chancengleichheit'", sagt Kloppenburg.
Im Ganztag an den städtischen Grundschulen arbeiten mittlerweile rund 150 Fachkräfte, darunter Erzieherinnen und Sozialpädagogen. Hinzu kommen mehr als 200 Ergänzungskräfte, 130 Honorarkräfte wie etwa Künstler oder Trainer sowie 180 Lehrer. Die Hälfte dieser Beschäftigten arbeitet auch in den Ferien. "Das Angebot besteht natürlich nicht nur in den Osterferien", betont Kloppenburg. Auch in den Herbstferien ist eine einwöchige Betreuung angesetzt. Im Sommer sind es sogar drei Wochen. Lediglich in den Weihnachtsferien haben alle städtischen Schulen geschlossen.
Die Entwicklung des Offenen Ganztags im Primarbereich, also an den Grundschulen, insgesamt ist rasant: "Wir haben den Offenen Ganztag an den Schulen im Schuljahr 2004 eingeführt. Damals nutzten gerade einmal 450 Schüler das Angebot. Heute sind es über 3070", sagt Stadtsprecher Kloppenburg.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen