Die Ratspolitiker beider Kommunen hatten sich bereits klar gegen neue Windräder bei Dyck ausgesprochen. Jetzt positionierten sich auch alle Politiker gegen die Windräder an der Kastanienallee; sie wollen diese vermeiden. Das Problem: "Die Bezirksregierung sieht für die Gemeinde Jüchen eine Windkraft-Nutzungsfläche von 44 Hektar vor, drückt uns immer mehr aufs Auge. Bis 2025 beziehungsweise 2030 müssen wir diesen Anforderungen nachkommen", erklärte Helmut Kreuz, Vorsitzender des Jüchener Planungsausschusses.
"Das ist keine Frage des Willens", betonte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Es werde mit den Auflagen der Düsseldorfer Bezirksregierung immer schwieriger, die Konzentrationsfläche bei Schloss Dyck aus den Planungen auszuschließen.
Das passte vielen Anwohnern nicht, eine teils sehr emotionale Diskussion brach aus. Ein Anwohner sprach etwa von "vorauseilendem Gehorsam" gegenüber der Bezirks- und Landesregierungen. Etwaige Konzentrationsflächen für Windräder sollten besser in dem Gelände des rekultivierten Tagebaus entstehen. "Das hätten wir uns auch gewünscht. Doch bis zum Jahr 2025 sind die in Frage kommenden Flächen am Tagebau Garzweiler nicht rekultiviert – und erst recht nicht bebaubar", entgegnete Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens. Alle Windräder in den Tagebau zu verschieben, das sei nicht möglich. "Wir müssen das gesamte Gemeindegebiet zwangsweise auf neue Potenzialflächen untersuchen lassen", sagte Zillikens.
Einen neuen Aspekt brachte die Rubbelrather Wissenschaftlerin Sabine Tappermann ein: Sie zweifelte an, ob ein Windpark aufgrund der geologischen Lage überhaupt wirtschaftlich effizient wäre. Denn das Gebiet um Schloss Dyck läge in einer Art "Tal", in dem gesonderte Windverhältnisse herrschten.
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