Montag, 14. April 2014

Kaarst 0 "Stadt hat ein dickes Paket abzuarbeiten"

Axel Volker wurde vor einem Monat zum neuen Vorsitzenden des Stadtsportverbands gewählt. Auch der Vorstand ist neu.
 
Herr Volker, Sie hatten sich ein wenig Bedenkzeit erbeten. Hatten Sie sich zuvor überhaupt in einer Funktion im Vorstand gesehen?
Axel Volker Ich konnte mir das auch vorher schon vorstellen, aber nur mit einem vernünftigen Team um mich herum und mit einem sauberen Übergang. Der hat stattgefunden, die ehemaligen Vorstandsmitglieder sind kooperativ. Das läuft alles sehr sportlich miteinander ab.
Die erste Vorstandssitzung hat stattgefunden. Gibt es Ziele?
Volker Wir möchten transparent arbeiten und deshalb sollte der Vorstand auch breit aufgestellt sein. Mit sieben Vereinen bei acht Vorstandsposten haben wir dies geschafft. Unser Ziel ist es, ständig und kompetent die Interessen der Vereine gegenüber der Stadtverwaltung und den kommunalen Gremien zu vertreten. Statt dass sich ein Verein alleine wegen eines Mangels an die Stadt wendet, sollte lieber durch den Stadtsportverband mit breiter Stimme an sie herangetreten werden.
Und gibt es auch schon neue Ideen?
Volker Wir haben viele Ideen. So hielt vor kurzem der Orthopäde Dr. Thomas Netzer einen Vortrag über seniorengerechten Sport. Er hat noch weitere interessante Themen in Vorbereitung und ist gerne bereit, den SSV bei allen Sport- und Gesundheitsfragen zu beraten. Ich werde ihn daher zu einer der nächsten Vorstandssitzungen einladen, damit er mit uns über Senioren- und auch allgemein über Gesundheitssport spricht. Auch das Thema Kinder- und Jugendsport liegt uns sehr am Herzen. Weiterhin werden wir den Ablauf der Sportlerehrung und des Tags des Sportabzeichens überprüfen und gegebenenfalls anders gestalten. Wo Stadtsportverband drauf steht, soll er auch drin sein.
Vor einem Jahr hat sich die "Arbeitsgemeinschaft Vereinssportentwicklung" entwickelt und Sportstätten unter die Lupe genommen. Die Mängelliste ist immerhin zwei DIN A4-Seiten lang.
Volker Die Stadt hat hier ein dickes Paket abzuarbeiten. Für deren Bewertung gibt es sicherlich unterschiedliche Sichtweisen. In erster Linie muss der Status quo gehalten und die Funktionalität gesichert werden, das heißt aber, dass erkannte Sanierungsmaßnahmen kurzfristig durchgeführt werden und die Sportstätten auch regelmäßig kontrolliert werden.
Mit Stadtparkhalle und demnächst drei Kunstrasenplätzen wird viel in Sportanlagen investiert.
Volker Wenn man in die Nachbarstädte schaut, hat die Stadt Kaarst eine Modernisierung mit Kunstrasenplätzen die letzten zehn Jahre verschlafen. Wir dürfen nicht wieder den Anschluss verlieren. Wenn man sich als Sportstadt bezeichnet und damit junge Familien anziehen möchte, muss man ihnen auch moderne Sportanlagen bieten. Wenn ich in manche Sporthallen gehe und dort die Sportgeräte und Sanitärbereiche betrachte, denke ich oft, dass hier alles genauso ist wie noch zu meiner Jugendzeit. Es wurde anscheinend immer nur das Notwendige gemacht, also in Stand gesetzt, aber nicht modernisiert. Nach den geplanten Kunstrasenplätzen muss auch darüber nachgedacht werden, vielleicht eine zweite neue Halle zu bauen, um schon jetzt vorhandene Engpässe zu beseitigen, oder beispielsweise den Sportplatz in der Stadtmitte, den auch zwei Schulen nutzen, zu modernisieren.
Soll es neben dem neuen Gesicht auch eine neue Struktur geben?
Volker Es gibt die Möglichkeit, Ausschüsse zu bilden, um somit weitere Personen in die Arbeit einbinden zu können. Mittelfristig könnte darin auch die Arbeitsgemeinschaft Vereinssportentwicklung integriert werden, die sich dann als Sportausschuss des SSV mit der sportlichen Entwicklung befassen könnte. Dafür muss aber die Satzung geändert werden. Ein erster Entwurf liegt hierzu bereits vor.
S. REINELT FÜHRTE DAS GESPRÄCH.
Quelle: NGZ

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