Am 30. September geht der Erste Beigeordnete (EGB) und Kämmerer der Stadt Kaarst nach 24 Jahren "Dienst" in den Ruhestand. Vogt tritt nicht zur Wiederwahl an. Für den Posten seines allgemeinen Vertreters – denn das ist der Erste Beigeordnete – müssen Bürgermeister Franz-Josef Moormann, der mindestens bis 2015 Verwaltungschef bleibt, und der Stadtrat jetzt einen Nachfolger finden. Im Januar endete die bis nach Weihnachten verlängerte Bewerbungsfrist.
Acht ausreichend qualifizierte Kandidaten hatte die Verwaltung nach erster Sichtung der Unterlagen eingeladen, sieben – vier Männer und drei Frauen – stellten sich vor kurzem in nicht-öffentlicher Sitzung im Hauptausschuss vor. Eine Person zog ihre Bewerbung kurzfristig zurück, vier Bewerber sind nach Informationen unserer Zeitung in der "engeren Wahl". Sie sollen am 17. März nacheinander alle Fraktionen besuchen, wobei die CDU womöglich nur zwei, vielleicht aber auch vier Kandidaten anhören wird. SPD, FDP, Grüne, UWG und Zentrum haben sich auf drei Favoriten verständigt – allesamt dieselben wohlgemerkt.
Bereits bekannt ist: Unter ihnen ist Sebastian Semmler, bisher Leiter des Bereiches Zentrale Dienste. Seit Januar 2011 arbeitet der 34 Jahre alte promovierte Jurist bei der Kaarster Stadtverwaltung. Zur Steuerung und Koordinierung wichtiger Projekte wurde für ihn seinerzeit eine zusätzliche Stabsstelle geschaffen. Vorher war er als Rechtsanwalt tätig.
Sicher ist: Die Aufgabenbereiche des oder der neuen Ersten Beigeordneten werden neu zugeschnitten. Das hat der Stadtrat so entschieden. Zum Geschäftsbereich des Ersten Beigeordneten gehören künftig die Bereiche "Ordnungsangelegenheiten und Bürgerbüro", "Kultur, Medien und Netzwerke, Stadtmarketing", "Schule, Sport und Soziales" und "Jugend und Familie". Die Kämmerei geht in den Zuständigkeitsbereich des Bürgermeisters über. Dahinter, sagt Franz-Josef Moormann, stecke zum einen die Überlegung, den Einstieg in die Position des Ersten Beigeordneten zu erleichtern. Die Kämmerei sei eine schlagkräftige und gut geführte Einheit, die Verantwortung für die gesamte Verwaltung, die mit ihrer Führung verbunden ist, sei entsprechend groß. Zum anderen sollen in Zukunft Interessenskonflikte durch die Kämmerer-Dezernenten-Doppelfunktion vermieden werden. "Denn wenn der Kulturdezernent die Kultur fördert, kann das schon mal zu Diskussionen führen", sagt Moormann.
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