Danach platzte die Fusion am vergangenen Freitag, als die beiden Banken in größerer Runde an einem Tisch saßen. Die Dormagener wurden, so heißt es, von einem neuen Vorschlag der Vertreter der Raiffeisenbank überrascht. Die forderten einen Vorstandsposten mehr als ursprünglich vorgesehen. Nach den bisherigen Vorgesprächen sollten Friedhelm Franken und Jörg Holz auf Grevenbroicher sowie Theodor Siebers und Rainer Hilgers auf Dormagener Seite den Vorstand der neuen Bank bilden, die den Namen "VR Bank eG" tragen sollte.
Nach dem altersbedingten Ausscheiden Frankens in 2015 sollte der Vorstand nicht wieder aufgestockt und somit eine 2:1-Übergewicht der Dormagener Seite aufweisen. Dafür sollte in den ersten drei Jahren der Vorsitz des Aufsichtsrates an Grevenbroich gehen. Dagegen richteten sich jetzt die führenden Gremien der Grevenbroicher. Sie forderten einen vierten Sitz im Vorstand.
Das begründete Friedhelm Franken so: "Die VR Bank ist etwas größer und wirtschaftlich etwas stärker – aber wir sind ein guter Partner, eine gute Braut." Vor diesem Hintergrund habe die Raiffeisenbank die Meinung vertreten, dass sich ihre Organisation und Philosophie in dem neuen Gebilde wiederfinden müsse. "Unsere Mitarbeiter in der zweiten Führungsebene sollten sich in den entsprechenden Positionen wiederfinden – das aber sahen wir durch die Vorstandsbesetzung gefährdet", betont Franken: "Wir müssen unseren Mitarbeitern das Gefühl geben, dass auch ihre Leistungen in den neuen Institut honoriert und akzeptiert werden. Um das durchzusetzen, brauchen wir natürlich ein gewichtiges Mitspracherecht", betonte der Vorstandsvorsitzende auf Anfrage unserer Zeitung.
Dass ein Zusammengehen beider Kreditinstitute im Prinzip sinnvoll ist, wird nach wie vor von keiner Seite bestritten. "Aber dann muss auch jeder Abstriche machen", meint Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Josef Schlömer. Als Fusionsbank hätte man sich unter den 1099 Genossenschaftsbanken in Deutschland aufgrund der Bilanzsumme auf Platz 221 verbessert.
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