Schnitzler hat mit Rolf Göckmann, dem Fraktionschef der Aktiven Bürger (ABG), jetzt einen weiteren Vorstoß unternommen, um den Chef der Kreisverwaltung in einem Sechs-Augen-Gespräch umzustimmen. Beide waren davon ausgegangen, mit guten Karten in diese Runde zu gehen – denn: "Die bisher vom Landrat angeführten Argumente gegen das Kennzeichen wurden durch eine aktuelle Studie der Hochschule Heilbronn entkräftet", sagt Schnitzler. Vor allem die von Hans-Jürgen Petrauschke geäußerten finanziellen Bedenken seien darin widerlegt worden: "Nach der Studie sind keine Zusatzkosten zu erwarten, da die Computer-Software der Zulassungsbehörden mehrere Kennzeichen gleichzeitig verwalten kann – es ist also keine Umrüstung erforderlich", betont Rolf Göckmann. "Für den Rhein-Kreis ergibt sich durch die Wunschkennzeichen-Gebühr sogar die Möglichkeit zu höheren Einnahmen."
Doch im Gespräch mit den beiden hat der Landrat weitere Argumente vorgebracht: Unterschiedliche Kennzeichen würden seiner Meinung nach die Aufklärung von Verbrechen erschweren. Außerdem sieht er das NE-Kennzeichen auch als ein Symbol für das "Wir-Gefühl" im Rhein-Kreis Neuss. "Da sind wir nicht weit entfernt", meint Göckmann: "Uns geht es allerdings darum, mit GV das ,Wir-Gefühl' in Grevenbroich zu stärken." Dass die Verbrechens-Aufklärung erschwert werde, bezweifeln die beiden Nummernschild-Verfechter: "Ab 2015 kann ohnehin jeder sein Kennzeichen von überall mitbringen. Ziehe ich von Hamburg nach Grevenbroich, kann ich mein HH behalten. Somit wird in Zukunft ein bunter Schildermix entstehen", meint Boris Schnitzler.
Bis zur Ausschusssitzung wollen Schnitzler und Göckmann weiter Unterschriften sammeln und an Info-Ständen über ihre Aktion aufklären. Scheitere die Petition vor dem Kreisausschuss, gebe es immer noch die Möglichkeit eines Bürgerentscheids . . .
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