Schon vor ihrem Medizinstudium war ihr klar, dass sie nach ihrem Facharzt in die Entwicklungshilfe gehen und armen Menschen helfen würde. "Ich habe während meines Studiums mein praktisches Jahr in Kamerun verbracht. Ich wollte unbedingt in ein afrikanisches Land." Ihr sei es jedoch wichtig gewesen, dass es ein stabiles Land war, in dem man zudem Französisch spricht. "So fiel meine Wahl auf Kamerun", erzählt sie. Ihr heutiger Ehemann spielte dabei auch eine Rolle. "Ich lernte meinen Mann während des Studiums hier in Deutschland kennen. Wie der Zufall es wollte, kam er aus Kamerun. Das war dann natürlich noch ein Grund mehr für mich, mein praktisches Jahr dort zu absolvieren", sagt Sarah Epal.
Während ihrer bisherigen Zeit in Kamerun konnte sie viele Erfahrungen sammeln. "Die Menschen dort leben in tiefster Armut, trotzdem scheinen sie glücklich zu sein", erzählt sie. "Außerdem ist es schön, die Dankbarkeit der Menschen zu spüren, wenn man ihnen helfen konnte. Wer so etwas einmal erlebt hat, den lässt das nicht mehr los." Aus diesem Grund setzt sie gerne ihren Jahresurlaub dafür ein, um die Kameruner zu unterstützen. "Mein Mann begleitet mich und arbeitet als Gynäkologe vor Ort." Ihre gemeinsame Aufgabe sei es, Geld- und Sachspenden weiterzuleiten. "Zum Beispiel sammeln wir ausrangierte Bücher und geben sie an die Universitäten in Kamerun weiter", sagt sie.
Hauptprojekt ist allerdings das Errichten eines Mutter-Kind-Zentrums. "Noch sind wir in der Bauplanungsphase. Ein Grundstück für das Zentrum haben wir schon gekauft und wollen bald mit dem Bau beginnen. Allerdings wird es erst eine etwas kleinere Klinik, weil es ein privates Projekt ist und die finanziellen Mittel begrenzt sind. Die Klinik soll aber mit den Jahren weiter ausgebaut werden", so Epal.
Ein Leben in dem afrikanischen Land kann sie sich sehr gut vorstellen. Durch ihr praktisches Jahr konnte sie sich vor Ort mit den Menschen und ihrer Mentalität schon anfreunden. "Es sind damals tiefe Freundschaften entstanden. Ich fühle mich mit dem Land verbunden", erzählt sie.
Ihre Familie in Deutschland werde sie zwar vermissen, trotzdem sei eine Auswanderung das Richtige für sie. "Der Dienst am Menschen steht für mich im Vordergrund", erklärt die Neusserin. "Ich freue mich, mit meiner Arbeit etwas für die Armen tun zu können. Das ist mir mehr Wert als ein großes Gehalt oder sonstige materiellen Dinge."
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