"Mit dem leicht abgewandelten Wahlspruch der Republik wollten wir Francoise Hollande alles Gute auf der Suche nach seiner großen Liebe wünschen", erklärt Oliver Bienkowski augenzwinkernd den Hintergrund des Projekts in der nächtlichen Hauptstadt. Ursprünglich sollte die Parole auf den Élysée-Palast, den Amtssitz des Präsidenten, projiziert werden – doch: "Das war unmöglich, zu viel Polizei in der Nähe", schildert Staniek, der die Aktionen des Neussers mit seiner Kamera begleitet.
Nachdem auch "Plan B", der eine Projektion auf dem Triumphbogen vorsah, wegen des starken Verkehrs misslang, dachten die Akteure schon daran, wieder den Heimweg anzutreten. "Doch dann sind wir bei der Fahrt durch Paris auf das Parlamentsgebäude gestoßen, das erschien uns auch geeignet", schildert der Grevenbroicher Kameramann.
Der Wagen wurde abgestellt, die Lichtkanone eingeschaltet, der Spruch erschien leuchtend auf der Fassade – und schon nach wenigen Minuten wurden die "Aktivisten" aus dem Rhein-Kreis von der Polizei festgenommen. "Es folgte ein stundenlanges Verhör mit der Warnung, eine solche Aktion ja nicht mehr zu wiederholen. Sonst würde nicht nur die komplette Ausrüstung beschlagnahmt, sondern auch ein lebenslanges Einreiseverbot nach Frankreich drohen", berichtet Staniek.
Oliver Bienkowski hatte mit seinen Lichtprojektionen in der Vergangenheit bereits mehrfach für Schlagzeilen gesorgt, etwa mit seinem Protest gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van-Elst oder seinen Genesungswünschen für den verunglückten Michael Schumacher in Grenoble. Die nächste Aktion könnte den jetzt aufgedeckten Manipulationen beim ADAC gewidmet sein, überlegt der 31-Jährige: "Ein gelber Engel, der abgeschleppt wird, wäre vielleicht ein schönes Motiv . . ."
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